Belastungsübung: Angehende Unteroffiziere beweisen Führungskompetenz
Der Morgennebel lag noch über Enns, als die Teilnehmer des Lehrgangs "Militärische Führung 2" montagfrüh den Gruß ihres Kurskommandanten Hauptmann Lukas Lamatsch mit einem lauten "Guten Morgen" erwiderten. 127 junge Soldatinnen und Soldaten waren mit einem mulmigen Gefühl angetreten, denn mit der Belastungsübung stand ihnen die schwierigste Bewährungsprobe ihres Kurses bevor.
Soldaten führen - bei Stress und Anstrengung
Während der Übung werden die Unteroffiziersanwärter vom Ausbildungspersonal gezielt an ihre physischen und psychischen Grenzen geführt und müssen beweisen, dass sie auch unter körperlichen Anstrengungen und Stress in der Lage sind, ihnen anvertraute Soldaten zu führen.
35 Kilometer und immer neue Herausforderungen
Am ersten Tag führte der Weg die Soldaten rund 35 Kilometer über das Donaukraftwerk Abwinden/Asten und den Pfennigberg bis zum Truppenübungsplatz Treffling bei Linz. Neben 25 Kilogramm persönlicher Ausrüstung mussten sie auch weitere Geräte - Maschinengewehre und Lafetten, Munition, usw. - über den gesamten Marsch tragen. Unterwegs stellten sie sich immer wieder neuen Herausforderungen: Unter anderem überquerten sie Gewässer in selbst gebauten Floßen und furteten einen Seitenarm der Donau, bevor sie in den Abendstunden den Übungsplatz erreichten und dort ihr Lager für die Nacht aufschlugen.
Ortskampf und Lufttransport
Die folgenden beiden Tage waren geprägt von weiteren Überprüfungen der Lehrgangsteilnehmer. Rund um den Truppenübungsplatz mussten sie sich vor allem im Ortskampf und im Kampf aus Riegelstellungen bewähren. Und selbst während des Marschierens war bei Überfällen schnelles und gezieltes Reagieren auf Feindkräfte gefragt. Höhenpunkt war die Lufttransportausbildung mit Hubschraubern der Typen S-70 "Black Hawk" und AB-212.
Bis an die Leistungsgrenzen
Donnerstagfrüh brachten die Helikopter die Soldaten nach Wartberg, von wo sie ihren Marsch in Richtung Erdleiten fortsetzten. Das Abseilen in einen Steinbruch oder der Transport von Verwundeten brachten die Lehrgangsteilnehmer teilweise bis an den Rand ihrer Leistungsgrenzen. Ständige Orientierungsaufgaben, ein Eilmarsch und so manch andere Herausforderungen verlangten den Marschgruppen alles ab.
Berufswunsch Unteroffizier
Trotz der Strapazen erreichten alle Teilnehmer am Freitagnachmittag bzw. -abend das Marschziel in Enns. Mit dieser Übung konnten sie beweisen, dass sie in jeder Situation in der Lage sind, die ihnen anvertrauten Soldaten zu führen. Damit sind sie ihrem Berufswunsch - Unteroffizier im Bundesheer zu werden - einen großen Schritt näher gekommen.