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Seminar "Militärische Kulturen"

06. Mai 2010 - 

Von 4. bis 6. Mai fand an der Heeresunteroffiziersakademie das militärethische Seminar "Militärische Kulturen" durch. Ausgewiesene Experten nahmen das "Internationale Jahr für die Annäherung der Kulturen" zum Anlass, die verschiedenen Ausprägungen von Militär als kulturelle Phänomene darzustellen.

Konflikte der Antike

So wurden große Konflikte der Antike - die Kämpfe der Griechen gegen die Perser und der Römer gegen die Gallier - auf die wechselnden Bündnisse hin untersucht und schon für diese Zeit eine bis heute nachwirkende Propagandierung eines "zivilisierten Westens" gegen einen "barbarischen Orient" festgestellt.

Kriegsregeln der Religionen

Einblicke in die Beurteilung von Militär beziehungsweise in Kriegsführungsregeln des Buddhismus sowie von Judentum, evangelischem und katholischem Christentum und Islam boten religiöse Zugänge, die oft für konkrete machtpolitische Überlegungen als Kaschierung dienten, manchmal aber auch ein Überhandnehmen der Gewalt eindämmten.

Die Sicht der Niederlande

Eine Analyse der Situation auf dem afrikanischen Kontinent, in der Volksrepublik China, in der Armee der Donau-Monarchie und während des Kalten Krieges durch österreichische Experten der Landesverteidigungsakademie wurden bereichert durch die originelle Darstellung der niederländischen Sicht durch Militärattachee Oberst Huub Vullinghs und Major Dr. Ids Smedema, ein Seelsorger der niederländischen Luftwaffe. Dieses durch seine Kolonialpolitik früh mit anderen Kulturen in Verbindung gekommene Land bietet evangelische, katholische, jüdische, muslimische und hinduistische Seelsorge an sowie humanistische Lebensberatung für nicht religiöse Soldaten.

Wechselwirkung von Staat, Militär und Kulturkreis

Zwei Grundsatzreferate von Oberst Dr. Andreas Stupka vom Institut für Human- und Sozialwissenschaft der Landesverteidigungsakademie und General in Ruhe Karl Majcen zeigten zwei verschiedene Möglichkeiten auf, die Wechselwirkung von Staat, Militär und Kulturkreis zu fassen: entweder auf Basis nationaler Identität oder aber als "europäischer Soldat", der auf gemeinsamen, länderübergreifenden Traditionen und Prinzipien aufbauen kann.

Gerade für die immer komplexeren und häufigeren Auslandseinsätze in multinationalen Verbänden konnte dieses Seminar wertvolle Hinweise zum sensiblen und doch selbstbewussten Umgang mit der eigenen und der anderen Militärkultur beitragen.

Die Seminarteilnehmer. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Seminarteilnehmer.

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