Unteroffiziere diskutieren mit Generalstabschef über internationale Vernetzung
Diese Woche fand an der Heeresunteroffiziersakademie in Enns ein Symposium zum Thema "Der Europäische Unteroffizier - Möglichkeiten von internationalen Netzwerken und Ausbildungsaustausch" statt.
Vertreter aus 15 Nationen
Dazu trafen sich 39 Unteroffiziere aus Deutschland, Frankreich, Schweiz, Kanada, USA, Spanien, Dänemark, Finnland, Polen, Bosnien, Rumänien, Kroatien, Belgien, Niederlande und Österreich an der Akademie. Die Unteroffiziere diskutierten die Themen "Spitzenfunktionen für Unteroffiziere in den Streitkräften", "Ausbildung und Ausbildungsaustausch" sowie "Netzwerkmöglichkeiten für Unteroffiziere".
Präsentation der Ergebnisse
Heute wurden die Ausarbeitungen dem österreichischen Generalstabschef, General Edmund Entacher, dem Kommandanten der Heeresunteroffiziersakademie, Brigadier Heinz Hufler, und den Kommandanten von Unteroffiziersakademien in Deutschland, der Schweiz und Frankreich präsentiert.
Netzwerke und Internet-Kooperation
Das Team um Stabsfeldwebel Andres Amberg aus Deutschland und Sergeant Major Antonio Reyes aus den USA beschäftigte sich mit Fragen von Netzwerken für Unteroffiziere und Möglichkeiten zu deren Ausbau. Dabei wurden einerseits bestehende Strukturen der NATO, die etwa in Österreich in dieser Form nicht im Detail bekannt waren, vorgestellt. Außerdem wurde die "European Non Commissioned Officer Academy" (ENCOA) einem breiteren Publikum präsentiert. Dabei handelt es sich um eine internationale Kooperation auf Internetbasis unter deutscher Federführung und mit derzeit österreichischer und schweizerischer Beteiligung.
Austausch in Ausbildungsfragen
Der zweite Workshop setzte sich mit Austauschprogrammen in Ausbildungsfragen auseinander. Hier wurde die nicht unerhebliche Anzahl an Programmen auf europäischer Ebene als ausreichend beurteilt. Eine Schaffung neuer Strukturen würde nach Aussage betroffener Unteroffiziere eher zu Doppelgleisigkeiten und damit zu negativen Begleiterscheinungen führen. Eine verstärkte Vernetzung bestehender Programme wäre als positiv zu betrachten. Insbesondere ein vermehrter Austausch von Ausbildungspersonal könnte nach Ansicht der Workshopmitarbeiter zu einer Verbesserung der Ausbildungsqualität beitragen.
Unteroffiziere in höheren Funktionen
Ein weiteres Team versuchte Karrieremöglichkeiten für Unteroffiziere in höheren Funktionen auszuarbeiten. Insbesondere der Vergleich von Streitkräften, die Unteroffiziere in direkten Beratungsfunktionen für Kommandanten eingeführt haben (wie etwa die USA oder Kanada) mit jenen, die noch weniger oder keine Erfahrung damit aufweisen, war für das Publikum von besonderem Interesse. Die Forderung nach einer Einführung dieser Struktur oder einem permanenten Ausbau zum Zweck der Verbesserung der internen Kommunikation in den militärischen Verbänden erzielte Konsens innerhalb der Arbeitsgruppe.
Bedeutung der Unteroffiziere steigt
General Entacher begrüßte die Initiative der Heeresunteroffiziersakademie und erwähnte: "Die Bedeutung der Unteroffiziere in den Armeen steigt, dadurch ist auch eine bessere Ausbildung nötig. Die bereits bestehende Ausbildungsplattform ENCOA ist ein mögliches Modell für den Ausbildungsaustausch in Europa. Wichtig ist, die Streitkräfte in Europa auf allen Ebenen zu vernetzen. Mit dem Symposium an der Heeresunteroffiziersakademie ist dazu ein erster Schritt gelungen."