Heeres-Experte informierte über aktuelle Lage in Japan
Am Montag lud die Heeresunteroffiziersakademie zu einem Vortrag zur Situation nach der Mehrfachkatastrophe in Japan. Als Vortragender konnte mit Oberstleutnant Erwin Richter von der ABC-Abwehrschule des Bundesheeres ein erfahrener Experte zu diesem Thema gewonnen werden.
Eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes
"Wenn jemand bisher in einem Planspiel für Einsatskräfte ein Erdbeben der Stärke 8,9 gefolgt von einem gigantischen Tsunami und einer nuklearen Bedrohung ausgegangen wäre, dann hätten viele Experten dies als überzogen und unrealistisch eingeschätzt", so der Grundtenor des Referenten. Tragischer Weise, so Richter, kam es in Japan aber genau so.
Es steht nicht alles in den Medien
Zeitungen, Fernseh- und Radiosendungen oder das Internet seien in den vergangenen Tagen voll mit Berichten aus der schwer getroffenen Region im Nordwesten Japans gewesen. Berichte oder Reportagen hätten in allen denkbaren Facetten zur Verfügung gestanden. Dennoch sei es wichtig und hilfreich, sich mit der Expertise von einsatzerfahrenen Fachleuten auseinanderzusetzen, wenn diese wie im Fall des Bundesheeres "in der eigenen Firma verfügbar" seien, erläuterte der ABC-Offizier.
"Von Angehörigen einer Einsatzorganisation wie dem Bundesheer mit Aufgabengebieten in der Katastrophenhilfe kann auch ein Mehr an Hintergrundwissen verlangt werden", merkte dann auch einer der Zuhörer, ein Lehrunteroffizier der Akademie an.
Gelebte Partnerschaft
Richters Vortrag in Enns war nicht auf Angehörige der Heeresunteroffiziersakademie und ihre Lehrgangsteilnehmer beschränkt. Auch die Mitarbeiter der beiden Partner der Akademie - die Stadt Enns und die Ennskraft AG - folgten der Einladung. Und dank der Anwesenheit von Ennskraft-Vorstandsdirektor Hans Balber blieben auch schwierige Fachfragen rund um die Energieversorgung des Kraftwerks Fukushima nicht unbeantwortet.
"Das nenne ich gelebte Partnerschaft", meinte Akademiekommandant Brigadier Heinz Hufler nach dem offiziellen Ende, als er sich bei Oberstleutnant Erwin Richter für den Vortrag bedankte.