50 Jahre Grundwehrdienst
Österreich, 19. Oktober 2006 - Am 15. Oktober 1956 war österreichweit der erste Einrückungstermin der 2. Republik. Von Vorarlberg bis Wien rückten insgesamt 12.823 Wehrpflichte in den nach der Besatzungszeit nur noch zum Teil benützbaren Kasernen ein. Vor allem im Burgenland waren die Kasernen derart verwüstet, dass lediglich die Kaserne in Pinkafeld genutzt werden konnte.
2.300 Wehrpflichtige im Ungarn-Einsatz
Kaum waren am 15. Oktober 1956 die ersten Grundwehrdiener des neuen Bundesheeres eingerückt, erforderte ab dem 24. Oktober 1956 die schwere Krise in Ungarn den ersten Einsatz des Bundesheeres. Von den jüngst eingerückten Wehrpflichtigen mussten rund 2.300 Mann an die ungarische Grenze. Begleitet wurden sie von knapp 220 Offizieren und Unteroffizieren.
Crash-Kurs
Zeitzeugen berichten, dass Wehrpflichtige in der ehemaligen Panzertruppenschule in einem Schnell-Kurs den Umgang mit Lastkraftwagen und ehemaligen amerikanischen Jeeps und deren Bedienung erlernten. Bei strömenden Regen machte man sich anschließend im Konvoi auf nach Wien. Dort wurden die jungen Männer erst einmal mit heißem Tee und einer Jause versorgt. Am nächsten Tag hieß es für die Jung-Soldaten ab an die Grenze.
Grundwehrdienst heute
Für männliche österreichische Staatsbürger besteht Wehrpflicht. Diese allgemeine Wehrpflicht verankert das Heer in der Bevölkerung und bindet es in die Gesellschaft ein. Jedes Jahr leisten knapp 30.000 junge Österreicher in der Dauer von 6 Monaten ihren Präsenzdienst.