Katastrophenschutz: Heer übt mit Feuerwehr und Rotem Kreuz
Uttendorf, 07. Oktober 2006 - In der Bezirksleitzentrale des Roten Kreuzes in Zell am See geht ein Anruf ein: "Ich melde einen Verkehrsunfall beim Sportplatz in Uttendorf..." Neben zwei Unfallwagen und mehreren Verletzten bietet sich den eintreffenden Rettungskräften ein Schreckensszenario: Eines der Fahrzeuge hatte nicht deklariertes radioaktives Material geladen. Es besteht der Verdacht, dass alle Anwesenden verstrahlt sind. Das ist das Szenario der landesweit angelegten Katastrophenschutzübung in der Nationalparkgemeinde Uttendorf.
Alarm für Bundesheer-Spezialisten
Aufgrund der Dimension des Katastrophenfalles wird die Landeswarnzentrale des Landes Salzburg informiert. Neben den zivilen Einsatzkräften wie Polizei, Feuerwehr und Rotem Kreuz werden auch Spezialkräfte des Bundesheeres benötigt. Die Bezirkshauptfrau von Zell am See, Rosmarie Drexler, fordert eine Dekontaminationsgruppe, zwei Spürtrupps des ABC-Abwehrzuges sowie die Patienten-Dekontaminations-Einheit vom Militärkommando Salzburg an.
Einzigartiges System
Der medizinische Dekontaminationszug ist eine Spezialeinheit im Bundesheer. Seine Aufgabe: Verletzte von gefährlichen Stoffen befreien und im Anschluss medizinisch betreuen. Das Team besteht aus einem Arzt, vier Notfallsanitätern, fünf Rettungssanitätern und sechs ABC-Gehilfen. Militärisch ist Österreich auf diesem Gebiet führend in Europa.