"Alpine Peace Crossing 2015"
Krimmel, 27. Juni 2015 - Unter dem Titel "Alpine Peace Crossing" erfolgt seit 2007 jährlich eine Überquerung des Krimmler Tauern zum Gedächtnis an die Krimmler Judenflucht im Jahr 1947. Die Überquerung wurde über Initiative des gebürtigen Salzburgers und jetzt in Wien lebenden Ernst Löschner zur Erinnerung an das geschichtliche Ereignis einerseits und als Widmung für alle Flüchtlinge der Gegenwart ins Leben gerufen.
So gelang die Flucht
Der heute 103-jährig Marko Feingold erkundete die später benutzte Fluchtroute und organisierte die Flucht. In den Sommermonaten 1947 sind Tausende jüdische Bürger in Gruppen von jeweils zirka 200 Personen über den 2.634 Meter hohen Krimmler Tauernpass nach Südtirol geflüchtet und von dort weiter nach Genua. Ihr Ziel: Palästina.
Österreich als Drehscheibe
Österreich und besonders Salzburg waren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zur Drehscheibe des Exodus für 200.000 Juden aus Zentral- und Osteuropa geworden. Der bis zu zehnstündige Fußmarsch über die Hohen Tauern war die anstrengendste und spektakulärste Fluchtroute für 5.000 Männer, Frauen und auch Kinder.
Nahezu vergessenes Kapitel
Liesl Geisler-Scharfetter betreute und versorgte die Flüchtlinge auf deren Zwischenstation im Krimmler Tauernhaus mit bemerkenswerter Menschlichkeit und Empathie, wofür sie posthum vom Staat Israel geehrt wurde. Dennoch handelt es sich um ein nahezu vergessenes Kapitel österreichischer Nachkriegsgeschichte.
Toleranz und Offenheit
Das österreichische Bundesheer beteiligte sich mit einer Marschgruppe und zwei Tragtieren. Tragtiere spielten bei der Flucht eine große Rolle: Viele Kinder wurden in Tragkörben von den Tieren über die Grenze gebracht.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Salzburg