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Krisenprävention und Entwicklung

erschienen in der Publikation "Friede im 21. Jahrhundert" (ISBN: 3-901328-64-5)

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Schlagworte zu diesem Beitrag:  Politische Theorie, Krieg, Friede, Entwicklung, EU

Abstract:

Der Autor kommt aus einem Institut (dem Duisburger INEF= Institut für Entwicklung und Frieden), dass auf Anregung von Willy Brandt - bekanntlich einem engen politischen Weggefährten von Bruno Kreisky - gegründet wurde. Brandt hatte schon vor zwanzig Jahren - also noch zu Hochzeiten des Kalten Krieges - erkannt: "Entwicklung¬spolitik ist die Friedenspolitik des 21. Jahrhunderts" (vgl. Nuscheler 2000). Zu Beginn dieses Jahrhunderts muss man sich allerdings fragen, ob die Entwicklungs¬politik als Friedenspolitik versagt hat, denn die stetige Zunahme von bewaffneten Konflikten liefert den empirischen Beleg, dass die Welt nach dem Ende des Kalten Krieges immer gewalttätiger wurde, genauer: die Dritte Welt, weil hier mehr als 90 % der gewalttätigen Konflikte ausbricht.

Das Krisen- und Kriegsszenario der 90er Jahre

In den 90er Jahren wurden in kriegerischen Konflikten mehr als 1 Million Menschen getötet und Millionen zur Flucht gezwungen, größtenteils Frauen und Kinder. Es gibt nicht nur eine "Feminisierung der Armut", sondern auch eine "Feminisierung der Katastrophe" (vgl. Lentin 1997; Lorenzen/Turpin 1998). Bürger¬kriege bildeten die Hauptursache von internen und grenz¬überschreitenden Fluchtbewegungen. Langfristige Entwicklungs¬bemühungen wurden zunichte gemacht, Milliarden Dollars in Gestalt von Entwicklungshilfe endeten in Ruinen. Viele Länder wurden in ihrer Entwicklung um Jahrzehnte zurückgeworfen, vor allem durch Zerstörungen der Infrastruktur, von Schulen und Krankenhäusern.

Nach Einschätzung der FAO waren im subsaharischen Afrika in den 90er Jahren die Hälfte der Hungerkatastrophen, die wiederum viele Menschenleben kosteten, durch Kriege verursacht. Der Zusammenhang von Krieg und Hunger tritt überall zutage, wo Krieg geführt wird. Hinterhältige Landminen haben Zehntausende verkrüppelt und die landwirtschaftliche Nutzung großer Flächen auch noch lange nach Kampfhandlungen nur unter Lebensgefahr möglich ist.

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