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Interkulturelle Herausforderungen im Österreichischen Bundesheer: Risiken, Chancen und nachhaltiges Management

erschienen in der Publikation "Interkulturelle Herausforderungen im Österreichischen Bundesheer" - 2015

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Schlagworte zu diesem Beitrag:  Interkulturalität, UNO, friedenserhaltende Massnahmen, Militär, Auslandseinsatz, Bundesheer

Abstract:

Wir haben uns in dieser Arbeit der Untersuchung und möglichen Beantwortung zweier Fragen gewidmet: einerseits, ob österreichische Soldatinnen und Soldaten ihre kulturspezifischen Verhaltens- und Erlebnisweisen auch im Militärdienst und besonders im militärischen Auslandseinsatz beibehalten und andererseits, ob die Zunahme der Anzahl von Soldatinnen und Soldaten im ÖBH, die über einen anderen als den europäisch-christlichen Hintergrund verfügen, auch innerhalb des ÖBH zu interkulturell bedingten Spannungen und zum Auftreten von Problemfeldern führen kann. Die Ergebnisse unserer empirischen Untersuchung zeigen, dass ein Auslandseinsatz erstaunlicherweise keine Verbesserung der allgemeinen und professionellen Haltung der Soldatinnen und Soldaten gegenüber Personen mit Migrationshintergrund mit sich bringt, sondern im Gegenteil noch eine leichte Verschlechterung. Es wurde aber auch von anderen Nationen weniger erwartet, sich in der internationalen Zusammenarbeit anzupassen, sehr wohl aber wird die Anpassung Fremder in Österreich erwartet. Auch wenn es ein durchaus ausgeprägtes Überlegenheitsgefühl gegenüber anderen Nationen gibt, zeigt sich doch auch eine eindeutige positive Einstellungsänderung hinsichtlich des Schutzes anderer Kulturen. Hinsichtlich der Themen Anpassung und Nationalstolz zeigt sich auch ein Unterschied zwischen den verschiedenen Dienstgradgruppen und zwischen den drei Einsatzorten. Somit können wir davon ausgehen, dass die befragten österreichischen Soldatinnen und Soldaten grundsätzlich über eine interkulturelle Kompetenz verfügen dürften, die dem Herderschen Kugelmodell entspricht: eine Nation hat wie eine Kugel ihren Mittelpunkt und Schwerpunkt in sich selbst und verfügt damit über interne Homogenität und über Abgrenzung nach außen. Wie Kugeln stoßen Nationen so aneinander und können im günstigen Fall einen angemessenen Umgang miteinander pflegen, Dialog ist möglich, Verstehen aber nur begrenzt. Daraus folgt, dass es durchaus Bedarf für eine Optimierung der interkulturellen Kompetenz österreichischer Soldatinnen und Soldaten gibt, um im In- wie im Ausland die Zusammenarbeit innerhalb der Truppe, in internationalen Stäben und Kontingenten und mit einer jeweils fremden Kultur, die in einem Einsatzraum lebt, zu verbessern. Vor allem aber auch, um potentiell vorhandene Spannungs- und Konfliktfelder konstruktiv zu bearbeiten.

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
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