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Der Mittelmeerraum jenseits von Globalisierung und Geopolitik - Plädoyer für einen geo-ökologischen Ansatz der Konfliktvermeidung

erschienen in der Publikation "Jahrbuch für internationale Sicherheitspolitik 2001" (ISBN: 3-8132-0778-1) - Dezember 2001

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Schlagworte zu diesem Beitrag:  Umwelt

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Der Mittelmeerraum jenseits von Globalisierung und Geopolitik - Plädoyer für einen geo-ökologischen Ansatz der Konfliktvermeidung

Im Mittelmeerraum koexistieren homogene und heterogene Faktoren. Phasen der Kooperation und des Konfliktes, der Okkupation, Penetration und Abgrenzung lösten sich ab. Politisch bleibt dieser Raum gespalten und ökonomisch wuchs die Differenz im Lebensstandard zwischen Nord und Süd. Während des Ost-West-Konflikts konkurrierten hier beide Supermächte um strategischen Einfluss, und seit dessen Ende dominieren die NATO-Flottenverbände. Einige islamische Staaten dienen als Begründung für ein Raketenabwehrsystem. In den neunziger Jahren überlagerten sich in diesem Raum Prozesse der Globalisierung und Integration im Okzident, der Desintegration auf dem Balkan und der Fragmentierung im Orient. In der Politikwissenschaft stehen Untersuchungen zu Globalisierungsprozessen (zu Entgrenzung, Deterritorialisierung, Denationalisierung) einer Renaissance geopolitischer Ansätze gegenüber, die räumliche Kategorien (Souveränität, Territorialitätsprinzip, Grenzen) in den Mittelpunkt stellen. Die Anwendung beider Ansätze stößt im Mittelmeerraum an Grenzen, weil hier prämoderne (Jugoslawien), moderne (arabische Welt, Türkei) und postmoderne (EU-Staaten) Vorstellungen zu Souveränität und Staatsgebiet konkurrieren. Zunächst werden Konzepte von Politik und Raum skizziert und Ansätze der Globalisierung und der Geopolitik untersucht. Nach Definitionen des Mittelmeerraumes werden der Globalisierung und Integration die Desintegration und Fragmentierung gegenübergestellt, die in den Nord-Süd-Beziehungen zu selektiver Kooperation und intensiver Abgrenzung führten. Eine Kontroverse zwischen beiden Ansätzen und ein Nord-Süd-Dialog über unterschiedliche Perzeptionen und Interpretationen der Rolle des Staates und der Souveränität sind notwendig. Für Fragen der Umweltsicherheit im Mittelmeerraum plädiert der Autor für einen geo-ökologischen Ansatz.

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