Bundesheer

Kein Staat ist in der Lage, den sicherheitspolitischen Herausforderungen u.a. wie Terrorismus, der Proliferation von Massenvernichtungswaffen, der Verbreitung von Kleinwaffen, der organisierten Kriminalität und dem Menschenschmuggel allein wirksam entgegenzutreten. Sicherheit ist ausschließlich im Zusammenwirken mit anderen Staaten - durch effiziente Koordination und umfassende Kooperationen - möglich. Die Mittel für die Bewältigung sicherheitspolitischer Herausforderungen werden über die Politik definiert - ebenso das Völkerrecht.

Völkerrecht und Sicherheitspolitik sind - im Sinne eines umfassenden sicherheitspolitischen Ansatzes - interdependent. Das Völkerrecht legt den rechtlichen Rahmen zur Vermeidung und Regelung von Konflikten fest - sei es politisch, wirtschaftlich und auch militärisch. Umfassende Sicherheitspolitik zielt ebenso auf die Vermeidung struktureller Ursachen von Konflikten, so u.a. durch Gewaltvermeidung in der Einräumung von Menschen- und Minderheitenrechten, durch die Herstellung und Erhaltung stabiler wirtschaftlicher und sozialer Verhältnisse und durch die Verhinderung und gezielte Bewältigung ökologischer Katastrophen. Dennoch liegen Spannungen vor - verursacht durch Interessen staatlicher Akteure und aufgrund realer machtpolitischer Kräfteverhältnisse.

Ziel dieser Veröffentlichung ist es, vor allem die Zusammenhänge zwischen den internationalen Beziehungen und den sicherheitspolitischen Organisationen - gerade im Hinblick auf die aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen sowie unter Berücksichtigung internationaler Sicherheitsstrategien und des internationalen Strafrechts/Kriegsvölkerrechts - zu verdeutlichen. Dieses Buch richtet sich insbesondere an Studierende und all jene, die bestrebt sind, sich über das Wesen und Wirken des Völkerrechts, sicherheitspolitischer Entscheidungen, internationaler Organisationen sowie Theorie und Umsetzung des humanitären Völkerrechts bzw. Kriegsvölkerrechts zu informieren.