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Vielfalt in Uniform Band 1

Arbeiten des 2. Grundausbildungslehrganges an der Landesverteidigungsakademie 200372004 (Human- und Sozialwissenschaften)

Beiträge in dieser Publikation:

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Geopolitik - ein zeitgemäßer Beitrag zum gesamtstaatlichen Führungsverfahren? 54 Seiten / 227 KB PDF ansehen
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Asymmetrie als politik- und kriegsbildbestimmendes Phänomen 42 Seiten / 132 KB PDF ansehen
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Psychologischer Kampf im Österreichischen Bundesheer - Grundlagen, Verfahren und Strukturen 40 Seiten / 103 KB PDF ansehen
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Kommunikationsformen der Postmoderne und deren Auswirkungen auf Streitkräfte 55 Seiten / 167 KB PDF ansehen
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Vorwort

Die Landesverteidigungsakademie (LVAk) in der Wiener Stiftgasse ist jene Bildungsstätte des Österreichischen Bundesheeres (ÖBH), welche die hochwertigsten Offizierskurse unserer Armee anbietet. Wer das mannigfaltige Lehrgangsprogramm absolviert, hat die Voraussetzung geschaffen, in weiterer Folge berufliche Verwendungen im höheren und höchsten Management der verschiedenen Fachsparten des ÖBH zu finden. Truppenoffiziere werden hier auf Kommandantenaufgaben bzw. Funktionen in Stäben dieser Ebenen genauso vorbereitet, wie ein erlesener Kreis auf Verwendungen im Generalstabsdienst. Darüber hinaus bietet die LVAk mit dem Intendanzkurs und dem Grundausbildungs-Lehrgang (GALg) jenen Berufsoffizieren, die bereits ein Studium an einer Universität abgeschlossen haben, die Chance, "A-wertig" im Bundesdienst übernommen zu werden. Ziel des GALg ist es, den militärischen Wissenstand all seiner Absolventen auf ein vergleichbares Niveau zu bringen. Dies ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für die Kursführung, zumal bei derartigen Lehrgängen Berufsoffiziere mit langjähriger Dienstzeit neben Spezialisten sitzen, die erst vor kurzem in die Armee übernommen wurden.

Jeder dieser Lehrgänge schließt zusätzlich zu zahlreichen mündlichen Prüfungen mit einer schriftlichen Arbeit aus dem jeweiligen Fachbereich des Prüfungswerbers ab. So auch der 2. GALg, der im Wintersemester 03/04 abgehalten wurde. In vier Bänden liegen nun jene Arbeiten vor, die keinen besonderen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Veröffentlichung unterliegen. Der gemeinsame Titel aller Bände ist bewusst gewählt: "Vielfalt in Uniform" soll einerseits die unterschiedlichen Fachbereiche seiner Absolventen widerspiegeln, andererseits auch einen klaren Hinweis darauf geben, dass Militär viel mehr bietet als "uniforme" (Aus-) Bildung.

Diese Vielfalt zeigt sich bereits im ersten Band mit seiner Konzentration auf verschiedene Teilbereiche der Human- und Sozialwissenschaften: Wolfgang Baumann appelliert in seinem Beitrag, die Bedeutung der Geopolitik für ein gesamtstaatliches Führungsverfahren wieder neu aufleben zu lassen. Walter Feichtinger bietet einen ersten Überblick auf das allgemeinpolitische Phänomen der Asymmetrie in der gegenwärtigen Kriegsführung und spricht damit ein Thema an, das durch aktuelle Auseinandersetzungen besondere Bedeutung erlangt hat. Johann Kratzwald erläutert anhand von historischen und aktuellen Beispielen den Einfluss psychologischer Kriegsführung auf Konfliktverläufe und Wolfgang Schober beleuchtet in seinem Beitrag die Zusammenhänge gesellschaftlicher Kommunikationsformen der Gegenwart und zieht daraus Schlüsse für eine erfolgreiche Kommunikation von Streitkräften.

Den zweiten Band charakterisiert eine ausgewogene Mischung aus Militärmedizin und Human- und Sozialwissenschaften. In ihm analysiert Angelika Felkl bestehende Erlässe und Bestimmungen des Bundesministeriums für Landesverteidigung hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Akzeptanz der Militärmediziner innerhalb des Systems der heimischen Streitkräfte. Reinhardt Schwarz beweist in seinem, durch statistisches Material unterlegten Beitrag, wie eine zivil-militärische Kooperation zum Vorteil aller Beteiligten funktionieren kann und verdeutlicht dies anhand der gelebten Partnerschaft zwischen dem Militärspital in Innsbruck und der Tiroler Landeskrankenanstaltsgesellschaft. Rupert Stadelhofer zeigt in seinem Beitrag die Entwicklungen hin zu einer zukünftigen europäischen Sicherheitspolitik anhand bestehender EU-Vertragswerke auf und vergisst auch nicht, deren Auswirkungen auf Österreich zu erläutern. Mit Akribie führt uns schließlich Andreas Steiger vor Augen, welchen Herausforderungen sich das Bundesheer vergangener Jahrzehnte zu stellen hatte, um die deutlich wahrnehmbare Kluft zwischen militärischen Notwendigkeiten und politischem Willen einigermaßen zu schließen.

Mit dem dritten Band gelang ein außergewöhnlicher Mix aus Technik, Human- und Sozialwissenschaften sowie Militärmedizin. Werner Friedl beleuchtet in seinem Beitrag die heimische Militärlogistik im Lichte einer weiteren Steigerung der Interoperabilität des ÖBH im Zusammenwirken mit Armeen von Partnerstaaten bei internationalen Einsätzen und Übungen. Andrea Leitgeb beschäftigt sich mit den Aufgaben des Militärmediziners in Peace Keeping-Einsätzen und lässt dabei nicht zuletzt auch ihre Erfahrungen aus vergangenen Auslandseinsätzen einfließen. Bernhard Obmann stützt seine Arbeit über eventuelle Personalmarketing-Maßnahmen des ÖBH auf statistisches Material der Arbeitsmarkt-entwicklung und bringt auch so manche unkonventionelle Idee für chancenreiche Personalwerbung. Tom Pustelnik verdeutlicht schließlich anhand seiner Darstellung biologisch-chemischer Kampfstoffe, welch erschütterndes Vernichtungspotenzial von dieser "Atomwaffe des Kleinen Mannes" ausgehen kann.

Im vierten Band schließlich vereinigen sich Technik und Theologie mit der Philosophie. Jörg Freistätter gibt uns eine Einführung in die technischen Grundlagen von Wissensbasierten Systemen und die Möglichkeiten der Wissensrepräsentation. Martin Steiner nimmt eine ethische Bewertung des präventiven und präemptiven Krieges anhand der amerikanischen Sicherheitsdoktrin auf Basis der katholischen Soziallehre vor und Karl Trauner bietet uns Grundlagen und Struktur der (christlichen) Militärethik im aktuellen Spektrum des österreichischen Bundesheeres.

Die veröffentlichten Beiträge bieten durchwegs den aktuellen Stand des jeweiligen Wissenschaftszweiges zum Thema. Sie sind nicht unkritisch - der gebildete Leser würde sie auch nicht unreflektiert haben wollen - bieten allerdings immer wieder Lösungsansätze für Verbesserungen an, weshalb sie von einer Leserschaft, die mit einer positiven Fähigkeit zur Selbstkritik ausgestattet ist, sicherlich als Anregungen für eine Weiterentwicklung unseres ÖBH aufgefasst werden können. Für unsere Kameraden aus nachfolgenden Kursen hoffen wir mit unserer Publikation einen Impuls gegeben zu haben, ihre Prüfungsarbeiten ebenfalls zu veröffentlichen, um weiterhin zu beweisen, dass das Militär wesentlich mehr bietet und repräsentiert, als gemeinhin angenommen wird.

Abschließend möchte ich mich beim Kommando der LVAk für die spontane Zusage zu dem Projekt und die Unterstützung in infrastruktureller Hinsicht bedanken. Ein herzliches Dankeschön an meinen Kameraden Hauptmann Mag. Walter Rys, der sich so manche Nacht um die Ohren geschlagen hat, um rechtzeitig mit dem Lektorat fertig zu werden. Danke auch an meinen Freund Brigadier Dr. Edwin Micewski, der mich in gewohnter Weise bei der Realisierung der Veröffentlichung unterstützte. Und zu guter Letzt auch ein ehrliches Danke an alle meine Kurskameraden für ihre Geduld bei meinen Rückfragen und ihre Bereitschaft, sich einer eventuellen Kritik in Folge der Publikation zu stellen.

Wien im Herbst 2004 Wolfgang Schober

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