Bundesheer

KULTURGÜTERSCHUTZ IM ÖSTERREICHISCHEN BUNDESHEER

Das Bundesheer ist sich der Bedeutung des Schutzes von Kulturgütern bewusst und setzt bereits seit Jahrzehnten Maßnahmen zur Umsetzung der Haager Konvention 1954.

Aktuell regelt die „Richtlinie für den militärischen Kulturgüterschutz und zur militärischen Bewahrung von Kulturellem Erbe” den Kulturgüterschutz im Bundesheer.

Die Richtlinie stellt sicher, dass bereits in Friedenszeiten auf allen militärischen Führungsebenen Vorbereitungen und Maßnahmen zum Schutz von Kulturgut vor den Folgen bewaffneter Konflikte getroffen werden. Dies umfasst die

Mit der Umsetzung der genannten Maßnahmen soll auch ein Bewusstsein für die Bedeutung des Kulturgüterschutzes geschaffen werden. Denn ein wertschätzender und respektvoller Umgang mit Kulturgut im Einsatzraum leistet einen Beitrag zur positiven Wahrnehmung von Streitkräften. Damit kann das Vertrauen der jeweiligen Bevölkerung in die Soldatinnen und Soldaten vor Ort gestärkt werden. Dies trägt wiederum zur Sicherheit der Streitkräfte und damit zum Truppenschutz bzw. zur „force protection” bei. Durch die Bewahrung und Respektierung von kulturellen Stätten können darüber hinaus Proteste und Unruhen verhindert bzw. eingedämmt werden, wie beispielsweise im Kosovo. Zudem kann die Konfliktbeilegung positiv beeinflusst werden, indem den betroffenen Gemeinschaften wichtige kulturelle Ankerpunkte erhalten bleiben und Kulturgüter einen Beitrag zum gesellschaftlichen Dialog leisten.

Pandur Kosovo
Schutz von Kulturgut im Auslandseinsatz (Kosovo) Foto: Bundesheer

Der Schutz von kulturellen und religiösen Stätten, wie Kirchen und Klöstern, war und ist auch Teil der friedensunterstützenden Operation der NATO im Kosovo, genannt Kosovo Force (KFOR). Das Bundesheer übernahm u. a. im Rahmen der Multinational Battle Group West (MNBG-W) die Überwachung und Sicherung des serbisch-orthodoxen Klosters in Dečani. Die Verantwortung für die Schutzobjekte wurde schrittweise an die kosovarischen Streitkräfte zurückgegeben.

Das Bundesheer ist bestrebt, den Kulturgüterschutz auf allen Ebenen bestmöglich zu integrieren. Mit den vielfältigen Dimensionen aktueller bewaffneter Konflikte steigt jedoch auch das Aufgabenspektrum von Streitkräften. Dem Kulturgüterschutz hier genügend Platz einzuräumen, stellt meist keine einfache Aufgabe dar. Auch das Bundesheer steht vor der Herausforderung, die Maßnahmen zum Schutz von Kulturgut weiterzuentwickeln und entsprechend in die Vielfalt an Ausbildungen und Übungen der Soldatinnen und Soldaten zu integrieren.

Weiterführende Literatur:

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