Übung "Gopher Hole" geht zu Ende
Der dritte Tag der Übung "Gopher Hole" begann für die Soldaten des österreichisch-kroatischen UN-Bataillons am Golan gegen 5 Uhr morgens mit einem Sirenenalarm: Ein Patrouillenfahrzeug hatte einen Verkehrsunfall in vermintem Gebiet, die Besatzung musste geborgen werden.
Bergung bei Dunkelheit
Eine besondere Herausforderung für alle alarmierten Einsatzkräfte stellte der Umstand dar, dass alle Rettungsmaßnahmen bei Dunkelheit durchzuführen waren - kein Problem für die Spezialisten des Entminungsdienstes und der Camp-Feuerwehr. "Die Minengasse haben wir mit Feuerwehrschläuchen markiert, diese konnte der Wind nicht verblasen. Auf diese Weise konnte sich jeder ungefährdet bewegen und die Unfallopfer bergen", war die gemeinsame positive Bilanz von Vizeleutnant Völkl, Kommandant des Entminungs-Teams, und Wachtmeister Bitto, Einsatzleiter der Camp-Feuerwehr.
Erneuter Alarm
Die Bergung der Unfallopfer blieb jedoch nicht die einzige Aufgabe für die UN-Soldaten. Schon bald gab es wieder Alarm: "Mehrere militärische Konvois bewegen sich auf die Pufferzone zu. Die Absicht dieser Konvois ist es, zu jenem Ort zu gelangen, an dem sich am ersten Übungstag der Schießzwischenfall ereignete", so die Alarmmeldung.
Verstärkung rückt an
Bataillons-Kommandant Oberstleutnant Hans-Peter Hohlweg reagierte sofort: Über Funk postierte er seine Soldaten so, dass ein unerkanntes Eindringen in die Pufferzone kaum möglich war. Außerdem verstärkten Reserve-Einheiten aus polnischen, kroatischen und österreichischen Soldaten zusätzlich ihre eingesetzten Kameraden.
Durchbruch in die Pufferzone
Trotz des hohen Personalaufwandes gelang es sogenannten Übungsdarstellern, die UN-Soldaten zu umgehen und an mehreren Stellen in die Pufferzone zu gelangen. Um Herr der Lage zu bleiben, ließ Oberstleutnant Hohlweg auch Mannschaftstransportpanzer aufmarschieren und Teile des Gebietes hermetisch abriegeln.
Eindringlinge werden gestellt
Schlussendlich gelang es den Soldaten allen Eindringlingen der Weg zu versperren und mit den Rädelsführern Kontakt aufzunehmen. Nach kurzen aber intensiven Verhandlungen konnte der Kommandant des Konvois von seiner ausweglosen Situation überzeugt und mit einer UN-Eskorte aus der Pufferzone gebracht werden.
Neue Anforderungen
Alle Szenarien, die während der Übung "Gopher Hole" trainiert wurden, haben sich tatsächlich in den letzten Monaten im Einsatzgebiet zugetragen. Deshalb verfolgte auch General Wolfgang Jilke, Kommandant aller UN-Soldaten am Golan, das Training mit großer Aufmerksamkeit. Und Bataillons-Kommandant Hohlweg zeigte sich mit den Leistungen seiner Soldaten sehr zufrieden. Hohlweg: "Die Grundidee der Übung entspricht den neuen Anforderungen an die UNDOF-Truppe."