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Islamische Militärseelsorge

Militärimam Kenan  ČorbićMilitärimam Kenan Čorbić.
Militärimam Hajret BeluliMilitärimam Hajret Beluli.

Seit dem Jahr 1878, der Okkupation von Bosnien und der Herzegowina, dienten viele Muslime in der k.u.k. Armee. Entsprechend haben auch Imame als Seelsorger in der Armee gedient. Infolgedessen wurde vermehrt auf die Wahrung der religiösen Identität dieser Soldaten geachtet. 1882 kam es mit der Ernennung eigener Feldimame zur Errichtung einer islamischen Militärseelsorge und einer eigenen Militärmoschee. Im Jahr 1914, zwei Jahre nach dem Islamgesetz, gab es sogar den ersten Militärmufti.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Bosnien-Herzegowina Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (Jugoslawien), sodass im 1920 gegründeten Österreichischen Bundesheer der Ersten Republik und im Ständestaat keine muslimischen Soldaten mehr dienten. Auch die Zahl der jüdischen und orthodoxen Soldaten nahm drastisch ab, da das Heer insgesamt gemäß dem Friedensvertrag von St. Germain auf 30.000 Berufssoldaten verkleinert wurde.

Durch den wachsenden Anteil von Musliminnen und Muslimen in der österreichischen Bevölkerung hat die Bedeutung einer institutionalisierten islamischen Militärseelsorge Anfang des 21. Jahrhunderts wieder zugenommen. Als gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft hat die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) unter anderem das Recht, ihre Mitglieder, die Angehörige des Bundesheeres sind, in religiöser Hinsicht zu betreuen.

Aufgaben der islamischen Militärseelsorge

  • Berufsethische Aus- und Weiterbildung (lebenskundlicher Unterricht),
  • Gemeinschaftsgebete und sonstige seelsorgerliche Angebote,
  • seelsorgerliche Einzelbetreuung der Soldatinnen und Soldaten,
  • Teilnahme an militärischen Feiern (z.B. Angelobungen, Totengedenken, Traditionsfeiern, etc.),
  • Beratung der Kommandantinnen und Kommandanten.

Lebenskundlicher Unterricht

Lebenskundlicher Unterricht ist Teil der Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten. Er soll auf den Grundlagen des islamischen Glaubens über das fachliche Können hinaus den Soldatinnen und Soldaten eine Unterstützung für ihr tägliches Leben bieten. Dementsprechend sind in diesem Unterricht ethische Fragen zu behandeln, die für die Lebensführung des Menschen, seine Beziehung zur Umwelt und für das friedliche und tolerante Zusammenleben in der Gemeinschaft wesentlich sind. Insbesondere soll der lebenskundliche Unterricht jedem und jeder Einzelnen die Verantwortung für seine und ihre Lebensführung erkennen lassen und das Pflichtbewusstsein stärken.

Gemeinschaftsgebete

Am 20. Februar 2004 erfolgte unter Teilnahme hoher Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Militär, Politik und Geistlichkeit die Eröffnung des einzigen Gebetsraumes des Bundesheeres in der Maria-Theresien-Kaserne in Wien-Hietzing. Neben dem Gebetsraum wurde ein Büroraum als Aufenthalts- und Wirkungsstätte für Seelsorger geschaffen.

Die Gebetszeit des Freitagsgebetes ist am Freitag von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr. Das Freitagsgebet um 13:00 Uhr in der Winter- und 14:00 Uhr in der Sommerzeit wird im Gebetsraum in der Maria-Theresien-Kaserne in Wien-Hietzing verrichtet.

Seelsorgerliche Betreuung

  • Betreuung bei Einsätzen im Inland und Maßnahmen der Einsatzvorbereitung,
  • Betreuung bei Übungen (mit/ohne Verlegung auf Truppenübungsplätzen),
  • Krankenbesuche in Krankenanstalten, Besuche bei Soldatinnen und Soldaten in schwieriger psychischer Verfassung, etc.

Ansprechpersonen

Militärimam Kenan Čorbić (Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Burgenland)
Bernardgasse 5
1070 Wien
Tel.: +43 (0)1-5263122-1
Mobil:+43 (0)676-840-524230
E-Mail: militaerseelsorge.ost@derislam.at


Militärimam Hajret Beluli (Vorarlberg, Tirol, Kärnten, Salzburg)
Bernardgasse 5
1070 Wien
Tel.: +43 (0)1-5263122-1
Mobil:+43 (0)676-840-524231
E-Mail: militaerseelsorge.west@derislam.at

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