Militärpsychologen trafen kroatische Kollegen
Von 18. bis 20. November trafen sich im Streitkräfteführungskommando in Graz Psychologen der kroatischen Armee und des Österreichischen Bundesheeres zu einem Informationsaustausch. Die Experten besprachen dabei vor allem über Maßnahmen zur Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung von Einsätzen.
Sorgsamer Umgang mit Personal
Wesentlicher Aspekt der Gespräche war auch das Kennenlernen der unterschiedlichen notfallpsychologischen Maßnahmen zur Betreuung der Truppe. Klar festzustellen war dabei in beiden Streitkräften, dass der sorgsame Umgang mit dem Personal eine der wichtigsten Voraussetzung zur Herstellung, dem Erhalt und gegebenenfalls der Wiederherstellung der psychologischen Einsatzbereitschaft von Soldaten darstellt.
Peer-System
Beide notfallpsychologischen Versorgungssysteme zeigen einen dem Anlass entsprechenden Stufenbau, wobei sowohl der psychologischen Ersten Hilfe und dem Peer-System große Bedeutung beigemessen wird. Als Peers werden in diesem Zusammenhang all jene Soldaten bzw. Bediensteten des Ressorts bezeichnetet, die eine spezielle Ausbildung in "Critical Incident Stress Management" bekommen haben und in ein notfallpsychologisches Gesamtkonzept eingebunden sind.
Notfallpsychologische Versorgung
Eine der wesentlichen Aufgaben von Psychologen in diesem System ist es, die Soldaten einerseits psychologisch auf den Einsatz vorzubereiten und andererseits im Anlassfall als psychosoziale Fachkraft zur Verfügung zu stehen. In der umfassenden notfallpsychologischen Versorgung von Soldaten kommt auch der Miteinbeziehung von ärztlichem Personal, der Geistlichkeit und dem Personal der Familienbetreuung hohe Bedeutung zu.
Video-Konferenz mit UNO-Soldaten
Die internationale Zusammenarbeit und Unterstützung wurde in einer Video-Konferenz mit UNO-Soldaten auf den Golanhöhen verdeutlicht, indem die Psychologen mit Soldaten der kroatischen Armee Verbindung aufnehmen und sich von der hohen Einsatzbereitschaft überzeugen konnten.
Verstärkte Zusammenarbeit
Als Resümee der Expertengespräche wurde die hohe Professionalität der psychologischen Unterstützung für die Truppe sichtbar. In naher Zukunft sollen der gegenseitige Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit, insbesondere in gemeinsamen Einsätzen verstärkt werden.