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Belastungsübung: 48 Stunden ohne Schlaf

07. März 2006 - 

Auf dem Truppenübungsplatz Seetaleralpe fand von 27. Februar bis 4. März ein außergewöhnliche Übung für die Fähnriche des 4. Jahrganges der Militärakademie statt. Diesmal war nicht die körperliche Leistung sondern die psychische Belastbarkeit der jungen Soldaten gefragt. Unter Schlafentzug bis zu 48 Stunden wurde getestet, wie teamfähig die Offiziersanwärter unter Stress arbeiten und wie sie unter Druck reagieren.

"Die Aufgaben waren sehr vielseitig. Hauptsächlich mussten wir innerhalb der Gruppe diskutieren und gemeinsame Entscheidungen treffen. Es war manchmal ganz schön schwer, auf ein Ergebnis zu kommen", so Fähnrich Gerald Höller.

Volle Leistung trotz Schlafmangel

Die Fähnriche wurden in Gruppen zu je fünf Personen eingeteilt, in der sie die ganze Woche verschiedenste Tests absolvierten. Vor allem ging es den Ausbildern darum, die Teamfähigkeit, das Zeitmanagement und die Durchsetzungsstärke der Soldaten zu beobachten.

Fähnrich Höller weiter: "Am zweiten Tag hatten wir bis Mitternacht Dienst. Mittwochs, nach nur fünf Stunden Schlaf, waren alle noch recht fit. Wirklich hart war dann die Nacht von Donnerstag auf Freitag. Wir waren immerhin schon 36 Stunden wach und etwas antriebslos, trotzdem wollten wir aber volle Leistung bringen. Da kam es manchmal schon zu einer gereizten Stimmung innerhalb der Gruppe."

"Wir erfuhren auch eine Menge über uns selbst"

"An eine Aufgabe kann ich mich noch besonders gut erinnern: wir bekamen eine Auflistung von zwölf Personen und deren Daten. Angenommen wurde, dass sich diese Menschen in einer eingeschneiten Hütte befanden und wir nur vier von ihnen retten konnten. Wir mussten nun unter Zeitdruck entscheiden, wen wir in Sicherheit bringen würden. Da entstanden heftige Diskussionen." Die Belastungsübung sollte den Militärakademikern bewusst machen, wie sie sich unter ständig wechselnden Bedingungen und am Rande der Erschöpfung verhielten. Dabei wurden auch empirische Daten für das Forschungsprojekt "Führung in Grenzsituationen" erhoben.

Höller: "Die Übung war sehr interessant und einmal ganz etwas anderes. Wir erfuhren auch eine Menge über uns selbst und wie belastbar wir eigentlich sind."

Der Jahrgang Graf Salm auf der Seetaleralpe. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Der Jahrgang Graf Salm auf der Seetaleralpe.

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