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Studentenaustausch zwischen größter und ältester Militärakademie

09. Mai 2007 - 

Die Internationalisierung bei Einsätzen nimmt zu und auch ein effizienter Wissentransfer und gegenseitiges Lernen spielen immer wichtigere Rollen in der Arbeit von österreichischen Soldaten. Diesen Umständen trägt die Theresianische Militärakademie jetzt auch mit einer neuen Kooperation Rechnung: Für August 2007 hat die Akademie einen Austausch von Studenten mit der amerikanischen Militärakademie in West Point vereinbart.

Einsemestriger Studentenaustausch

Für den jeweils einsemestrigen Austausch zwischen den beiden Militärakademien werden drei Offiziersanwärter aus Wiener Neustadt und drei Kadetten aus den Vereinigten Staaten den Campus wechseln. Die drei österreichischen Fähnriche des Jahrgangs "Colloredo Mannsfeld" kommen aus dem 7. Semester des Fachhochschul-Diplomstudienganges "Militärische Führung" und freuen sich schon auf die fordernden Monate im Bundesstaat New York. Die Militärakademiker des Bundesheeres werden voll und ganz in den Studienbetrieb von West Point integriert und auch benotet. Ein positiv absolviertes Auslandssemester wird ihnen in Österreich nach ihrer Rückkehr angerechnet.

Zur Vorbereitung des Austausches statteten zwei US-Offiziere der Militärakademie in Wiener Neustadt einen offiziellen Besuch ab. Colonel McPeak und Captain Hurt führten vom 25. bis 28. April intensive Arbeitsgespräche mit Brigadier Karl Pichlkastner, dem Leiter des Studienganges an der Militärakademie, und mit Oberst Karl-Heinz Braun, dem Leiter der Fachhochschul-Direktion.

West Point - die größte Militärakademie der Welt

Das Größenverhältnis der beiden Akademien wird beim Vergleich der Studentenzahlen deutlich: 4.400 Kadetten der US-Armee stehen ca. 400 Fähnriche in Wiener Neustadt gegenüber. Marine und Luftwaffe der USA betreiben außerdem eigene Akademien, um ihre Offiziere auszubilden.

Auch bei den Aufnahmekriterien in West Point liegen gravierende Unterschiede zu Österreich vor: Für das Studium selbst werden zwar wie in Österreich keine Gebühren eingehoben, die Bewerber müssen sich aber bereits im letzten Drittel ihrer Collegezeit befinden, unverheiratet und kinderlos sein. Zusätzlich ist es notwendig, eine Empfehlung eines Senators vorzulegen, um überhaupt zur strengen Aufnahmeprüfung zugelassen zu werden.

Praxisnahe Ausbildung an der Theresianischen Militärakademie

Auch die Ausbildungen und die Nähe zur Praxis unterscheiden sich stark von den Richtlinien der Offiziersschmiede des Bundesheeres. Während der gesamten Ausbildungszeit trainieren die US-Kadetten ausschließlich in ihrem Kadettenkorps. Erst nach der Beendigung ihrer Ausbildung werden die Offiziere als "Second Lieutenants" der täglichen Soldatenpraxis übergeben, wo sie verpflichtend ihren Dienst für mindestens vier Jahre ableisten müssen.

"Die österreichische Offiziersausbildung hat auf Grund ihrer Praxisnähe und ihrer Vielfältigkeit, vor allem was die Ausbildung in der Führungsfähigkeit der Offiziersanwärter betrifft, enorme Vorteile", zeigte sich Colonel McPeak vom österreichischen System beeindruckt. McPeak ist Lektor in West Point.

In den letzten Jahren fanden bereits eine Vielzahl von kurzfristigen Besuchen österreichischer und amerikanischer Offiziersanwärter und Offiziere statt. Der nun vereinbarte Studentenaustausch zwischen der größten und der ältesten Militärakademie der Welt dürfte aber für die Offiziersanwärter beider Staaten eine äußerst lehrreiche Erfahrung werden.

Für die Studenten steht modernstes Gerät des Bundesheeres zur Verfügung. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Für die Studenten steht modernstes Gerät des Bundesheeres zur Verfügung.

Die Militärakademie ist für ihre praxisnahe Ausbildung weltweit bekannt. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Militärakademie ist für ihre praxisnahe Ausbildung weltweit bekannt.

Austauschprogramme haben in Wiener Neustadt eine lange Tradition. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Austauschprogramme haben in Wiener Neustadt eine lange Tradition.

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