Theresianische Militärakademie: Neuer Jahrgangsname
Am Dienstag feierte die Theresianische Militärakademie die offizielle Jahrgangsnamensgebung und die Jahrgangsabzeichenverleihung des Jahrganges "Hauptmann Hermann Kirchner". Die Fähnriche begrüßten neben dem Akademiekommandanten, Generalmajor Norbert Sinn, auch die Nachfahren von Hauptmann Kirchner sowie das geschlossene Offizierskorps der Militärakademie.
Die Tradition der Jahrgangsnamen
Seit 1966 ist es an der Militärakademie Tradition, dass jeder Ausbildungsjahrgang einen Namen verliehen bekommt, dem sich alle Angehörigen des Jahrganges verbunden fühlen. Die Anforderungen an einen geeigneten Namen sind hoch, schließlich soll der Namensträger den angehenden Offizieren ein Vorbild sein.
Die Akademie erklärte Hermann Kirchner, Hauptmann des k.u.k. Generalstabes, zum diesjährigen Namensgeber. Vor allem der hervorragende Charakter des Hauptmannes soll die Fähnriche inspirieren.
Ein Offizier mit herausragenden Tugenden
Kirchner kam am 6. Mai 1890 in Feldbach zur Welt. Seine militärische Karriere startete er in der k.u.k. Infanteriekadettenschule in Liebenau bei Graz. Im August 1909 wurde er zum Fähnrich ernannt und nach Italien versetzt. 1912 erfolgte seine Beförderung zum Leutnant.
Während des ersten Weltkrieges leistete Kirchner seinen Dienst an den maßgeblichen Kriegsschauplätzen. Auf Grund seiner hervorragenden militärischen und fachlichen Leistungen wurde ihm die Ausbildung zum Generalstabsoffizier ermöglicht. In dieser Funktion nahm er an den militärischen Auseinandersetzungen in Bukowina und in der Ukraine teil. Durch die militärischen Leistungen, die er in dieser Zeit vollbrachte, wurde er 1918 zum Hauptmann befördert.
Träger des Maria Theresien Ritterordens
Hauptmann Kirchner nahm all seine Aufgaben in der Armee sehr ernst, selbst schwere Verletzungen durch Kriegshandlungen konnten seinen Willen nicht brechen. Für seine hervorragenden Leistungen erhielt Kirchner zahlreiche hohe militärische Auszeichnungen. 1922 wurde ihm der Militär Maria Theresien Orden verliehen, für die Führung der erfolgreichen Kampfhandlungen in der Südtiroleroffensive des Jahres 1916.
Seine Aufgabe nach dem ersten Weltkrieg war die Ausbildung albanischer Offiziere und Unteroffiziere. 1931 wurde er zum ersten Generalstabsoffizier der albanischen Armee ernannt und behielt bis kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges die Position des Personalamtschefs inne. Einen Namen machte sich Kirchner auch mit mehreren militärwissenschaftlichen Werken. Hauptmann Kirchner verstarb 1953 in Graz.
Fotos zu diesem Artikel
Generalmajor Sinn, r., verleiht den Fähnrichen die Jahrgangsabzeichen.
Der Akademiekommandant erhält auch ein Abzeichen.