"Forschungsmarkttag" an der Militärakademie
Am Mittwoch fand an der Theresianischen Militärakademie der "Forschungsmarkttag" der Abteilung Wissenschaft, Forschung und Entwicklung des Verteidigungsministeriums statt. Zweck dieser Veranstaltung war der möglichst breite, offene und interaktive Informationsaustausch zwischen den unterschiedlichen Akteuren wie Forscher, Bedarfsträger und interessierte Besucher. Erstmalig konnten auch Einrichtungen außerhalb des Ressorts bei dieser Veranstaltung begrüßt werden.
Aktuelle Lage im Bereich der Forschung und Entwicklung
Der Kommandant der Theresianischen Militärakademie, Brigadier Karl Pronhagl, konnte zu dieser Veranstaltung rund 150 Besucher aus Militär, den forschungs- und entwicklungsspezifischen Partnerinstitutionen sowie Gäste anderer Ministerien willkommen heißen. Durch zahlreiche Vorträge, Präsentationen von Forschungsergebnisse sowie Angebote zum Erfahrungsaustausch erhielten die Teilnehmer einen Überblick über die aktuelle Lage im Bereich der Forschung und Entwicklung im Bundesheer.
Wertvolle Forschungsergebnisse für Einsätze des Bundesheeres
Bei dieser Veranstaltung präsentierte die Militärakademie, die mit drei Informationsständen vertreten war, Forschungsergebnisse zu folgenden Themen:
- Anforderungen zur Eignung von Führungskräften - Konsequenzen zur Optimierung der individuellen und institutionellen Kompetenzentwicklung am FH-Bachelorstudiengang Militärische Führung,
- Kompetenzprofil des Offiziers - maßgeblichen Kompetenzen zur Erfüllung der Aufgaben in nationalen und internationalen Stäben,
- "Small Units Operations" - Verfahren in multinationalen Einsatzszenarien und Beschreibung des notwendigen Fähigkeitsspektrums im Zusammenwirken mit waffengattungsfremden Unterstützungselementen.
Die Heeresunteroffiziersakademie in Enns präsentierte eine Studie zum Faktor Jugend in Fragen der Rekrutierung, Aufnahme und Bindung junger Soldaten sowie deren Erwartungen, Motive und Werte. Das Projekt "INKA" - Interoperabilität zwischen zivilen und militärischen Organisationen im Katastrophenmanagement, Interoperabilität zwischen militärischen und zivilen Führungsinformationssystemen wurde vom Führungsunterstützungszentrum des Bundesheeres präsentiert.
Angewandte Forschung für Wirtschaft, Industrie und öffentliches Leben
Das Joanneum-Research-Forschungsteam aus Graz führte eine angewandte wissenschaftliche Studie zu Kompetenzen, Forschungsthemen und ausgewählten Kooperationsinhalten, wie die digitale Transformation und konvergente Technologien künstlicher Intelligenz und Robotik, durch. Das Amt für Rüstungs- und Wehrtechnik im Bundesheer befasst sich schon seit längerer Zeit ressortübergreifend mit der Entwicklung und Optimierung von kugelsicheren Schutzwesten durch Erhöhung der Schutzwirkung und Verringerung des Gewichtes und präsentierte dabei seine Ergebnisse.
Die Wissenschaftler der Landesverteidigungsakademie befassten sich eingehend mit aktuellen Themen:
- Migration und Flucht - Grundlagen, Ursachen und die sicherheitspolitischen Auswirkungen zum Thema Asyl in Österreich,
- Weiterentwicklung der Militärwissenschaft - abgeschlossene und laufende Forschungsprojekte aus den Bereichen Operation, Taktik, Logistik und Führungslehre.
Das "Austrian Institute of Technologie" präsentierte ausgewählte Kooperationsinhalte wie selbstgesteuerte Fahrzeuge, autonome Systeme (Landfahrzeuge), Cybersecurity, "Cyber Attack Information Systems", "Cyber Incident Information Sharing" und vieles mehr. Ein Programmblock zur Zusammenfassung der Ergebnisse und Erkenntnisse der Projektleiter beendete die Veranstaltung.