Symposium: Sicherheit gestalten - Frauen in Führungspositionen
Von Donnerstag bis Freitag fand an der Theresianischen Militärakademie eine Veranstaltung zum Thema "Sicherheit gestalten - Frauen in Führungspositionen" statt. Moderiert wurde das Event von Nora Frey-Prüller, die selbst als Medientrainerin am Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische Führung tätig ist.
Vortragende mit internationalem Renommee
Der Kommandant der Militärakademie, Generalmajor Karl Pronhagl, konnte neben dem Generalsekretär im Verteidigungsministerium, Wolfgang Baumann, auch angesehene Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland willkommen heißen.
Respekt
Generalsekretär Baumann erinnerte in seinen Begrüßungsworten an die erste Soldatin in den österreichischen Streitkräften, Francesca Scanagatta. Sie gab sich 1794 als Mann aus, um an die Militärakademie aufgenommen zu werden. Heute, so Baumann, werbe das Bundesheer aktiv um Frauen, weil ihr Einsatz von hohem Wert sei. Das verdiene ganz besondere Anerkennung. Baumann betonte den Respekt, den sich die Soldatinnen mit ihren Leistungen erworben hätten. Baumann: "Ich lade daher alle Frauen und Mädchen, die sich für einen abwechslungsreichen Beruf interessieren, ein, sich für eine Karriere beim Bundesheer zu bewerben."
Unterstützung und Umdenken erfordern Zeit
Noch immer sind Frauen auf vielen Ebenen, insbesondere jedoch in Führungspositionen, vielfach unterrepräsentiert. Dabei ist den meisten Unternehmen und Einrichtungen durchaus bewusst, dass weibliche Führungskräfte in Zukunft nicht nur gesellschaftlich, sondern zunehmend auch ökonomisch eine wichtige Rolle spielen werden. Doch dieser Wandel braucht Zeit, Unterstützung und Umdenken, weil sich die Änderung einer von Männern geprägten Gesellschaft über Generationen zieht.
Komplexes Netzwerk von Anforderungen
Tuulia M. Ortner von der Universität Salzburg stellte fest, dass "Menschen Stereotype entwickeln, um eine komplexe Welt zu vereinfachen". Daher sehen sich Frauen in Führungspositionen einem komplexen Netzwerk von Anforderungen gegenüber. Verhalten sie sich ähnlich wie Männer, werden sie als kalt und unsympathisch bezeichnet, während sie beim Zeigen der weiblichen Seite von Männern nicht ernst genommen werden.
Das Aufzeigen der Leistungen von erfolgreichen Frauen hilft, diese sichtbar zu machen und stärkt sie in ihrer Vorbildfunktion für andere Frauen. Die Präsenz von Frauen in den Medien und in öffentlichen Räumen spielt dabei eine wichtige Rolle. Dabei geht es besonders um das Erzeugen der Einsicht, dass Frauen und Männer gemeinsam in der Führungsetage einer erfolgreichen Organisation vertreten sein müssen.
"Das Aufreißen eines Systems dauert ewig", stellte Oberst Michael Holzer vom Innenministerium ernüchtert fest.
Barrieren abbauen
Mit diesem hochrangig besetzten Symposium zeigte die Theresianische Militärakademie, dass eine ausgewogene Vertretung von Frauen in Führungspositionen in Polizei und Streitkräften bereits jetzt ein wichtiges Thema der Gleichstellungspolitik zu sein hat. Nur eine sich verändernde Gesellschaft ist fit für die Anforderungen der Zukunft. Es ist daher als gemeinsames Ziel anzusehen, innere und äußere Barrieren abzubauen, um den Zugang zu Führungsetagen für Frauen zum Wohle der Republik Österreich zu fördern.