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Auslandseinsatz in Zypern UNFICYP

Am 18. Juni 2001 beendet Österreich seine Beteiligung an der UN-Mission in Zypern (AUSCON/UNFICYP Austrian Contingent / United Nations Force in Cyprus).

Seit 1964, also siebenunddreißig Jahre lang waren österreichische Soldaten an der Mission in Zypern beteiligt. Die österreichische Beteiligung begann mit einem Feldspital. Mit 350 Mann erreichte das Truppenkontingent die größte Stärke.

Geschichte der Mission

Am 4. März 1964 nahm der UN-Sicherheitsrat einstimmig die Resolution 186 an. Es wurde vermerkt, dass die Situation in Zypern die internationale Sicherheit und den Frieden gefährde. Der UN-Sicherheitsrat befürwortete mit der Zustimmung des Parlaments von Zypern die Schaffung einer „United Nations-Force in Cyprus“ (UNFICYP).
Die Verhandlungen mit möglichen truppenbeistellenden Nationen gestalteten sich schwierig. Am 13. März 1964 landeten kanadische Truppen, welche die Briten, die damals schon unter UN-Kommando standen, unterstützten. Es folgten Schweden, Irland und Finnland im April dieses Jahres nach.
Ein dänisches Kontingent mit zirka tausend Soldaten sowie das österreichische Feldspital folgten im Mai 1964 nach. Das Feldspital wurde in Kokkinotrimithia errichtet. Damals versahen bis 1973 ca. vierundfünfzig Österreicher ihren Dienst in Zypern.
Im Juni 1964 erreichte UNFICYP eine Stärke von 6411 Mann. 1972 lief auch der militärische Auftrag des UNAB (United Nations Austrian Bataillon) in Paphos/Polis - hier waren ca. 300 Mann beteiligt - aus. 1977 wurde das österreichische Bataillon nach Famagusta verlegt. Der Sektor der Österreicher erstreckte sich von der Ostküste bis Athienou.

Umgliederung

1995 erfolgte die Eingliederung eines ungarischen Zuges in die erste Kompanie des UNAB. Der Name wurde daraufhin in UNAHB abgeändert. 1997, als Slowenien integriert wurde, erfolgte eine Umbenennung der Force in Sektor 4 auf UNAHSB.
Im Laufe der Jahre wurde die Zahl der UNFICYP-Soldaten auf die heutige Stärke von 1200 Mann reduziert. So zogen die Iren 1972, die Finnen 1977, die Schweden 1987, die Dänen 1992 und die Kanadier 1993 ab.

Der Auftrag

Als 1974 Zypern in einen griechischen und einen türkischen Teil geteilt wurde führte dies zu einer Belastung des Verhältnisses zwischen den beiden Nationen. 1997 kam es zu einer Verschärfung des Dauerkonfliktes zwischen Griechenland und der Türkei, es ging um territoriale Ansprüche im östlichen Mittelmeer. Zwischen den beiden NATO-Staaten waren u.a. die Imia-Inseln in der östlich Ägäis und die bei Kreta gelegene Insel Gavdos umstritten.
Der Auftrag des österreichischen Kontingentes im Sektor 4 bestand darin, ein Aufflammen der kriegerischen Tätigkeiten zwischen den Rivalen zu unterbinden. Es waren die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass das Zypernproblem auf gerechte Art und Weise gelöst wird.
Insgesamt nahmen mehr als 16.600 österreichische Soldaten an der Mission teil. Fünfzehn Angehörige des österreichischen Bundesheeres mussten den Einsatz mit ihrem Leben bezahlen.

Verbleibende Auslandseinsätze

Folgende Kontingente/Missionen bleiben weiterhin bestehen, wozu laufend Freiwillige gesucht werden:

KFOR - Kosovo 1 gepanzertes Infanteriebataillon - ca. 500 Soldaten
UNDOF - Golan 1 Infanteriebataillon - ca. 370 Soldaten
SFOR - Bosnien 1 Stabsoffizier
OHR - Bosnien 1 Militärbeobachter
RACVIAC - Kroatien 1 Stabsoffizier
MINURSO - West Sahara 2 Militärbeobachter
UNTSO - Naher Osten 3 Militärbeobachter
UNMEE - Äthiopen, Eritrea 3 Militärbeobachter
5 Stabsmitglieder
UNIKOM - Kuwait 2 Militärbeobachter
UNOMIG - Georgien 3 Militärbeobachter
OSZE - Georgien 2 Militärbeobachter
UNMIK - Kosovo 2 Militärbeobachter
EUMM - Rest Jugoslawien 5 Militärbeobachter
OSZE - Bosnien 1 Militärbeobachter

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