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Zukünftige Ausrichtung des Österreichischen Bundesheeres

Die Bundesheerreformkommission beendete mit der Berichtübergabe an den Herrn Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter, in Anwesenheit des Bundespräsidenten Dr. Thomas Klestil und des Bundeskanzlers Dr. Wolfgang Schüssel, am 14. Juni 2004 offiziell die Arbeit. Die daraus resultierenden Empfehlungen für ein zukünftiges Bundesheer sind richtungweisend und auf das politische Umfeld Europas sowie auf die neuen Risiken und Bedrohungen ausgerichtet. Das Management Bundesheer 2010 arbeitet seit Juli 2004 an der Umsetzung.

Der Rahmen für die internationalen Aspekte der österreichischen Verteidigungspolitik wird künftig überwiegend durch die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU und die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) im Kontext der euroatlantischen Beziehungen bestimmt. Auch die Anstrengungen in Südeuropa sind im Rahmen der aktiven Beteiligung Österreichs an der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu verbinden. Die neuen sicherheitspolitischen Aufgaben führen das Bundesheer weit über die früher beherrschende Aufgabe der Landesverteidigung hinaus.

Grundlegende Veränderungen

Das Bundesheer wird im Rahmen der Verwirklichung des Reformprojektes 2010 grundlegende Veränderungen erfahren. In allen vorgestellten Modellen zur möglichen Streitkräfteentwicklung im Bundesheer wird auf die Erfüllung der Verpflichtung Österreichs im Rahmen einer gemeinsamen ESVP sowie den Schutz im Inneren des Staatsgebietes Rücksicht genommen.

Die Ausrichtung des Bundesheeres 2010 orientiert sich daher entsprechend dieser Kriterien.

Die Brigade steht im Mittelpunkt der operationellen Fähigkeiten im Auslandseinsatz bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung einer innerstaatlichen Verteidigungskapazität.

Durch die Verbände des Bundesheeres werden nachstehende Aufgaben und Fähigkeiten zu erbringen sein: - permanente strategische Lagebeurteilung zur Gewährleistung der außen- und sicherheitspolitischen Handlungsfähigkeit; - die Erfüllung einer Brigadeaufgabe im Rahmen einer multinationalen Framework-Struktur im gesamten Spektrum der Petersberg-Aufgaben, mit einer Durchhaltefähigkeit von einem Jahr und einer Wiederholbarkeit in einem drei bis vierjährigen Einsatzrhythmus; - alternierend zur oben angeführten Brigadeaufgabe die Leistung von zwei Bataillonsaufgaben - auch in getrennten Einsatzräumen - entweder im unteren Spektrum mit unbegrenzter Durchhaltefähigkeit, oder im gesamten Spektrum mit einjähriger Durchhaltefähigkeit in einem drei- bis vierjährigem Rhythmus; - zeitgleich dazu, in einer Einsatzdauer bis zu drei Monaten, Einsätze zur humanitären Hilfe, Katastrophenhilfe und für Evakuierungsoperationen, in vorerst Kompaniestärke zu leisten; - zur Aufrechterhaltung der Souveränität sowie zur nationalen Katastrophenhilfe eine Einsatz-, beziehungsweise Assistenzfähigkeit mit zumindest 10 000 Mann strukturierter Präsenzkräfte zu gewährleisten; - die permanente Luftraumüberwachung sicherzustellen und die ausreichende Fähigkeit der Luftraumbeobachtung für einen Zeitraum von sechs Monaten in internationalen Operationen einzubringen; - zur Unterstützung der Landstreitkräfte im Ausland und Inland die Luftunterstützung im strategisch-/operativen Lufttransport (zusätzlich abgestützt auf strategische Partner und Vertragslösungen), im taktischen Lufttransport sowie zur operativ-taktischen Luftaufklärung, für einen Brigadeeinsatz in angemessener Durchhaltefähigkeit sicherzustellen.

Auf einen Blick

Zusammengefasst soll gemäß den Zielsetzungen der Bundesheerreformkommission das Österreichische Bundesheer 2010 über rasch verfügbare, multifunktionale und flexibel einsetzbare Verbände auf Basis einer effizienten Grundorganisation verfügen.

___________________________________ __________________________________ Autor: Oberleutnant Peter Barthou

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