Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Resümee und Ausblick

Für die einzelnen Ministerien und damit auch das ÖBH war das erste Halbjahr 2006 geprägt von der EU-Präsidentschaft. Neben den inhaltlichen Beiträgen kam das ÖBH im vollen Spektrum des verfassungsmäßigen Auftrags zum Einsatz.

Luftraumsicherung

Einerseits sicherten die Luftfahrzeuge des ÖBH den österreichischen Luftraum zum Schutz der Konferenzen, andererseits waren Soldaten und Hubschrauber sowie Gerät des ÖBH im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz für das Innenministerium eingesetzt.Gleichzeitig kamen Kräfte des ÖBH im Rahmen von Unterstützungsleistungen speziell für das BMaA in verschiedensten Bereichen zur Sicherstellung der notwendigen Rahmenbedingungen für die EU-Ratspräsidentschaft zum Einsatz.

Assistenzeinsätze

Parallel dazu standen permanent etwa 2 000 Soldaten an der Staatsgrenze im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz zur Bekämpfung der illegalen Einwanderung.

Die gesamte Ressourcenlage wurde insofern komplexer, als auf Grund der enormen Schneemengen, den darauf folgenden Wassermassen und der später aufflackernden Brände die Assistenzeinsätze für die Katastrophenhilfe dazukamen und somit zusätzlich Kräfte des ÖBH gebunden wurden.

Trotz der laufenden Reform der Streitkräfte wurden diese Einsatzaufgaben professionell erfüllt. Darüber hinaus fanden viele Veranstaltungen mit Einsatzrelevanz statt, unter anderem ein einwöchiger internationaler Kulturgüterschutz-Workshop in Vorarlberg, dessen Produkt ein Positionspapier zur Anwendung des Schutzes von Kulturgut bei internationalen Operationen war.

Auslandseinsätze

Neben der Erfüllung der Inlandsaufgaben mussten die Beiträge des ÖBH für das internationale Krisenmanagement in Form von Auslandseinsätzen weiter im vollen Umfang aufrechterhalten werden.

Abgesehen von der Bereithaltung einer Reserve für Verstärkungen der nationalen Kontingente bei den beiden Truppenkontingenten am Westbalkan waren permanent zirka 1 250 Soldatinnen und Soldaten bei insgesamt 16 Missionen im Auslandseinsatz. Die Führung der MNTF N im Rahmen von EUFOR - ALTHEA in Bosnien und Herzegowia bildete dabei das Schwergewicht. Überschattet wurden diese Anstrengungen durch den tragischen Tod eines österreichischen Offiziers bei UNTSO, der im Zuge der Kampfhandlungen im Südlibanon ums Leben kam.

Herausforderungen

Für das Jahr 2007 bleibt nach jetzigem Planungsstand der sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsatz an der Staatsgrenze aufrecht.

Die Luftraumsicherung, Assistenzen und Unterstützungsleistungen für den Papstbesuch im September 2007 werden vorbereitet.

Die Planungen für den umfangreichen Beitrag des ÖBH zum Sicherheitskonzept für die Fußball-Europameisterschaft 2008 haben begonnen.

Im Rahmen der Auslandseinsätze wird das Schwergewicht Österreichs weiter auf dem Westbalkan liegen, wobei nach der Transformation von EUFOR-ALTHEA (mit Auflösung der Task Forces) Österreich die Führung des Regional Co-ordination Centre (RCC) 4 in Tuzla übernimmt.

Die Transformation von KFOR ist abhängig von der Sicherheitslage und wird voraussichtlich erst 2008 erfolgen. Der österreichische Beitrag wird vorerst unverändert sein. Im Mai 2008 ist die Übernahme der Führung der MNTF S bei KFOR geplant.

Eine besondere Herausforderung stellt die Teilnahme am deutschen Bataillon für die operativen Reservekräfte (ORF BN) mit einem Kompanie-Äquivalent ab Ende 2007 bis vorerst Mitte 2009 dar. Die ORF-Kräfte werden mit hoher Einsatzbereitschaft bereitgehalten und sind für rasche Einsätze bei den beiden Balkan-Missionen vorgesehen.

Schweres Gerät (speziell MTPz "Pandur") wird dabei im Einsatzraum Kosovo vorausstationiert.

Neben der vorbereiteten Teilnahme an einer neuen UN Mission in Nepal (UNMIN) mit zwei Offizieren sind Vorbereitungen für die österreichische Vorsitzführung bei SHIRBRIG (Stand By High Readiness Brigade) im Jahr 2008 zu treffen.

Wie oben dargestellt, bleibt das Aufgabenspektrum im In- und Ausland ein sehr vielfältiges.

Professionalität

Neben den aktuellen Planungen wird es voraussichtlich auch unvorhersehbare Einsätze geben, für deren Bewältigung die österreichischen Soldatinnen und Soldaten bereit sein werden. Schließlich ist die professionelle Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Einsätzen die Kernaufgabe von Streitkräften, auf die alle anderen Maßnahmen Rücksicht zu nehmen haben.

Autoren: Abteilung Einsatzführung unter Mitwirkung des Militärluftfahrtbüros.

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle