Sicherheitspolitischer Dialog Österreich - Slowenien (2/00)
Varnostno-politièni dialog Avstrija / Slovenija
Dokumenttyp:
Studien und Berichte zur SicherheitspolitikErscheinungsdatum:
Mai 2000Herausgeber:
Sektionschef i.R. Hon.Prof. DDr. Erich Reiter, General i.R. Ernest KönigBeiträge in dieser Publikation:
Vorwort
Vorwort
Der vom Beauftragten für Strategische Studien 1997 initiierte sicherheitspolitische Dialog Slowenien-Österreich führte im bisherigen Verlauf zur Abhaltung von drei sicherheitspolitischen Gesprächen. an denen hochrangige Vertreter der jeweiligen Verteidigungsministerien sowie des Laibacher Zentrums für Strategische Studien teilnahmen.
Dem ersten sicherheitspolitischen Gespräch, das am 5. September 1997 in Wien stattfand. folgten am 26. Mai 1998 ein Treffen in Laibach sowie am 22. September 1999 der bislang letzte sicherheitspolitische Dialog in Wien. Kernthemen des Dialoges sind vor allem die Sicherheits- und Militärpolitik Sloweniens und Österreichs im Kontext der euro- atlantischen Integrationsprozesse sowie die politischen und militärischen Entwicklungen in der Konfliktzone Südosteuropa und die Möglichkeiten zu deren Stabilisierung.
Obwohl sich sowohl Österreich als auch Slowenien im sicherheitspolitischen Bereich in einem Prozess der "Identitätsfindung" befinden, wurde im bisherigen Verlauf des Dialoges klar erkennbar, dass in Slowenien — im Gegensatz zu Österreich — der Prozess der Meinungsbildung über die sicherheitspolitische Ausrichtung des Landes abgeschlossen ist. Die wichtigsten politischen Kräfte in Slowenien sind sich darüber einig, dass die vollberechtigte Mitgliedschaft in der NATO. WEU und EU als vorrangiges nationales Interesse einzustufen ist. Der angestrebte Beitritt zur NATO wird dabei von slowenischer Seite jedoch nicht mit einer Gefahr für die Sicherheit und Souveränität des Landes begründet vielmehr wird der NATO-Beitritt als Mittel gesehen. um die junge Demokratie und die Position Sloweniens als europäischer Staat zu konsolidieren. Mit dem Beitritt zur NATO würde aus slowenischer Sicht nicht nur mit Hilfe des bisher wirksamsten Systems kollektiver Verteidigung die nationale Sicherheit garantiert. sondern es würde Slowenien damit auch die Gelegenheit gegeben. einen Beitrag zur Sicherheit und Stabilität Europas insgesamt zu leisten. In diesem Kontext wird von den slowenischen Gesprächspartnern insbesondere auf die stabilisierende Wirkung auf Südosteuropa hingewiesen. die ein Beitritt Sloweniens zur Nordatlantischen Allianz zur Folge hätte. Die sicherheitspolitische Priorität eines NATO-Beitritts determiniert auch die slowenische Heeresreform sowie die 1998 beschlossene Militärische Verteidigungsstrategie Sloweniens. So soll eine weitreichende Reform der slowenischen Streitkräfte die Strukturen des slowenischen Heeres bis zum Jahr 2010 NATO machen.
Sektionschef Hon.Prof. DDr. Erich REITER
Beauftragter für Strategische Studien
im Bundesministerium für Wien
Mag. Predrag JUREKOVIÆ
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Militärwissenschaftlichen Büro
des Bundesministeriums für Verteidigung, Wien
Der vom Beauftragten für Strategische Studien 1997 initiierte sicherheitspolitische Dialog Slowenien-Österreich führte im bisherigen Verlauf zur Abhaltung von drei sicherheitspolitischen Gesprächen. an denen hochrangige Vertreter der jeweiligen Verteidigungsministerien sowie des Laibacher Zentrums für Strategische Studien teilnahmen.
Dem ersten sicherheitspolitischen Gespräch, das am 5. September 1997 in Wien stattfand. folgten am 26. Mai 1998 ein Treffen in Laibach sowie am 22. September 1999 der bislang letzte sicherheitspolitische Dialog in Wien. Kernthemen des Dialoges sind vor allem die Sicherheits- und Militärpolitik Sloweniens und Österreichs im Kontext der euro- atlantischen Integrationsprozesse sowie die politischen und militärischen Entwicklungen in der Konfliktzone Südosteuropa und die Möglichkeiten zu deren Stabilisierung.
Obwohl sich sowohl Österreich als auch Slowenien im sicherheitspolitischen Bereich in einem Prozess der "Identitätsfindung" befinden, wurde im bisherigen Verlauf des Dialoges klar erkennbar, dass in Slowenien — im Gegensatz zu Österreich — der Prozess der Meinungsbildung über die sicherheitspolitische Ausrichtung des Landes abgeschlossen ist. Die wichtigsten politischen Kräfte in Slowenien sind sich darüber einig, dass die vollberechtigte Mitgliedschaft in der NATO. WEU und EU als vorrangiges nationales Interesse einzustufen ist. Der angestrebte Beitritt zur NATO wird dabei von slowenischer Seite jedoch nicht mit einer Gefahr für die Sicherheit und Souveränität des Landes begründet vielmehr wird der NATO-Beitritt als Mittel gesehen. um die junge Demokratie und die Position Sloweniens als europäischer Staat zu konsolidieren. Mit dem Beitritt zur NATO würde aus slowenischer Sicht nicht nur mit Hilfe des bisher wirksamsten Systems kollektiver Verteidigung die nationale Sicherheit garantiert. sondern es würde Slowenien damit auch die Gelegenheit gegeben. einen Beitrag zur Sicherheit und Stabilität Europas insgesamt zu leisten. In diesem Kontext wird von den slowenischen Gesprächspartnern insbesondere auf die stabilisierende Wirkung auf Südosteuropa hingewiesen. die ein Beitritt Sloweniens zur Nordatlantischen Allianz zur Folge hätte. Die sicherheitspolitische Priorität eines NATO-Beitritts determiniert auch die slowenische Heeresreform sowie die 1998 beschlossene Militärische Verteidigungsstrategie Sloweniens. So soll eine weitreichende Reform der slowenischen Streitkräfte die Strukturen des slowenischen Heeres bis zum Jahr 2010 NATO machen.
Sektionschef Hon.Prof. DDr. Erich REITER
Beauftragter für Strategische Studien
im Bundesministerium für Wien
Mag. Predrag JUREKOVIÆ
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Militärwissenschaftlichen Büro
des Bundesministeriums für Verteidigung, Wien