Bundesheer

153 junge Offiziere in das Bundesheer übernommen

06. September 2008 -

Am Samstag, 6. September, wurden bei den Ausmusterungsfeierlichkeiten an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, die dieses Jahr ganz im Zeichen "50 Jahre Wiederaufbau der Theresianischen Militärakademie 1958-2008" standen, 153 junge Offiziere in das Österreichische Bundesheer übernommen. Zuvor bekräftigten die 83 Berufsoffiziere und 70 Milizoffiziere vor Bundespräsident Heinz Fischer, Verteidigungsminister Norbert Darabos und Hunderten Besuchern ihren Treueschwur auf die Republik Österreich.

Sponsion und Beförderung zum Leutnant

Bereits am Freitag, 5. September, bekamen die 83 Berufsoffiziere des Jahrganges "Colloredo Mansfeld", darunter eine Frau, zum Abschluss ihres Fachhochschul-Studiums "Militärische Führung" gemeinsam mit zwei zivilen Hörern den Titel "Magister (FH)" verliehen. Die Berufsoffiziere wurden außerdem zum Leutnant befördert.

Garanten für Sicherheit und Stabilität

Am Samstag sind die Leutnante in das Österreichische Bundesheer übernommen worden. Bundespräsident Heinz Fischer verwies dabei auf die hohe Qualität der Offiziersausbildung an der Militärakademie. Fischer dankte den jungen Offizieren für ihre Bereitschaft im Bundesheer zu dienen und dass sie sich dieser anspruchsvollen Ausbildung unterzogen haben. Sie seien Garanten für Sicherheit und Stabilität, sagte das Staatsoberhaupt, verwies aber dabei gleichzeitig auf die sicherheitspolitischen Herausforderungen außerhalb oder am Rande Europas. Fischer legte aber auch ein klares Bekenntnis zur Neutralität ab und signalisierte deutlich die Bereitschaft Österreichs an Friedensmissionen teilzunehmen, wenn diese "unter einem Mandat der Vereinten Nationen" stünden.

Neutralität als Schlüssel aktiver Friedenspolitik

Verteidigungsminister Norbert Darabos unterstrich die vielfältigen und umfangreichen Aufgaben des Bundesheeres, wie etwa sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsätze, Hilfeleistungen nach Katastrophen oder die vielen Unterstützungsleistungen wie jüngst bei der EURO 08. Zudem bekenne sich Österreich zur aktiven Teilnahme am internationalen Krisenmanagement, so Darabos weiter, denn Krisen müsse man "vor Ort eindämmen" um deren Ausbreitung zu verhindern. Die Neutralität sei dabei der Schlüssel der aktiven Friedenspolitik Österreichs. In Richtung Miliz sagte Darabos, dass sie ein wesentlicher Faktor und integraler Bestandteil des Österreichischen Bundesheeres bei der Erfüllung nationaler sowie internationaler Aufgaben sei.

Vorbild an Professionalität und Menschlichkeit

Soldaten seien in unserer heutigen Demokratie dem Staat gegenüber "zu besonderer Treue verpflichtet", betonte Generalstabschef Edmund Entacher. Das Gesetz räume dem Militär viel Macht ein, sagte Entacher und mahnte gleichzeitig die jungen Offiziere dieses Instrumentarium "sparsam und behutsam" zur Anwendung zu bringen. Als Vorbild an Professionalität und Menschlichkeit fasste der Generalstabschef das heutige Offiziers-Leitbild zusammen und erwartet von seinen jungen Leutnanten, dass sie in ihrem Denken und Handeln "den Menschen in den Mittelpunkt" stellen.

Parade zu Ehren der jungen Leutnante

Zum Abschluss präsentierte das Bundesheer vor mehreren Tausend Zuschauern seine Leistungsstärke zu Lande und in der Luft. Unter dem Kommando der 3. Panzergrenadierbrigade paradierten 24 Flugzeuge und Hubschrauber, rund 200 Ketten- und Räderfahrzeuge sowie mehr als 1.100 Soldaten vor der Militärakademie, wobei Neuerungen wie etwa die "Sandviper" - ein Fahrzeug, dass derzeit im Tschadeinsatz in Verwendung ist - oder ein Dingo-Allschutzfahrzeug mit spezieller Ausstattung zum Aufspüren von radioaktiven, biologischen oder chemischen Substanzen gezeigt wurden.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Niederösterreich