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Inlandseinsätze

Eine der zentralen Anforderungen an das ÖBH ist die Erfüllung von Aufgabenstellungen im Inland. Das ÖBH muss permanent in der Lage sein, entsprechende Fähigkeiten bereitzustellen, insbesondere zu sicherheitspolizeilichen Assistenzen sowie zur Bewältigung von Naturkatastrophen im Inland. Darüber hinaus muss Österreichs Luftraum permanent geschützt werden.

Das Jahr 2012 war im Wesentlichen von den sommerlichen Hochwasserereignissen in der Steiermark geprägt.

Sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsätze (sihpol AssE)

Die Leistung in sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsätzen umfasste im Jahr 2012 eine Alarmierung im Zusammenhang mit Anthrax, wobei während der Durchführung der ersten Maßnahmen der Alarm wieder aufgehoben werden konnte.

Assistenzeinsätze zur Katastrophenhilfe (AssE/KatHi)

Im Jahr 2012 leisteten die Soldaten des ÖBH insgesamt etwa 14 743 Manntage mit etwa 157 187 Mannstunden Hilfe nach Elementarereignissen und Unglücksfällen außergewöhnlichen Umfanges.

Die Auswertung der letzten zehn Jahre zeigt deutlich, wie unterschiedlich die Anforderungen bei den diversen Elementarereignissen waren. Viele weit verstreute Ereignisse benötigten oftmals wenige, dafür spezialisierte Hilfskräfte für längere Zeiträume, wohingegen großflächige Ereignisse (z. B. Hochwasser) zumeist eine hohe Anzahl an einzusetzenden Soldaten in einem relativ kurzen Zeitraum erforderten.

Das Schwergewicht der Hilfeleistungen 2012 bildeten die Einsätze zur Aufarbeitung der katastrophalen Hochwasserschäden und Unwetter zwischen 22. Juni und Mitte September 2012, überwiegend in der Steiermark, die teils großräumige Vermurungen und Verklausungen zur Folge hatten. Vielen Österreichern sind noch die erschütternden Bilder der Murenabgänge im Raum St. Lorenzen im Paltental in Erinnerung, wo das ÖBH bereits wenige Stunden nach dem Ereignis mit Einsatzkräften zur Stelle war. Die Hauptaufgabe der Assistenz leistenden Soldaten bestand hierbei einerseits in der Beseitigung der unmittelbaren Unwetterfolgen (Freimachen von Bewegungslinien, Lösen von Verklausungen, Unterstützung bei der Wiedererrichtung der örtlichen Infrastruktur) und andererseits in der Wiedererrichtung von Brücken und Stegen, um die von der Umwelt abgeschnittenen Teile der Bevölkerung wieder auf dem Landweg zu erreichen. Darüber hinaus stellte das Kommando Luftunterstützung (KdoLuU) Hubschrauber für Erkundungs- und Evakuierungsflüge in den Katastrophengebieten bereit.

Seit Mitte Juni 2012 lagen die hauptsächlich betroffenen Gebiete in den Bezirken Murtal und Liezen in der Steiermark sowie im Bezirk Wolfsberg in Kärnten. Hiebei können im Wesentlichen zwei großräumige Katastrophengebiete unterschieden werden:

  • Der Raum des Liesing- und Paltentales beiderseits des Schoberpasses (Bezirke Liezen und Murtal);
  • Der Raum beiderseits des Obdacher Sattels (Bezirke Murtal und Wolfsberg).

Bei diesem Assistenzeinsatz wurden durch die eingesetzten Soldaten - davon mehr als 400 Grundwehrdiener - 125 000 Mann­­stunden erbracht und neben vielen anderen Einsatzaufgaben 28 Brücken, 15 Krainer-Wände und 23 Querwerke errichtet.

Davon abgesehen leisteten die Soldaten des ÖBH - insbesondere die Pioniere mit Unterstützung der Fliegertruppe - auch den betroffenen Behörden Hilfe.

Die Streitkräfte hielten in den Wintermonaten der Jahre 2012/2013 flächendeckend über die alpinen Regionen Österreichs jeweils bis zu 15 Lawineneinsatzzüge aus alpintechnisch geschultem Personal bereit. Diese sind für Katastropheneinsätze, insbesondere zur Bergung von Verschütteten aus Lawinen, vorgesehen. Sie wurden aufgrund ihrer raschen Verfügbarkeit mehrfach erfolgreich gemeinsam mit Hubschraubern des ÖBH und im Zusammenwirken mit zivilen Rettungsorganisationen zum Einsatz gebracht.

Einsatzrelevante Aspekte der Luftraumüberwachung und Luftraumsicherung

Für die tägliche Einsatzbereitschaft zur Luftraumüberwachung stehen zwei Luftraumüberwachungsflugzeuge sowie ein Reserveluftfahrzeug zur Verfügung. Erkennt das diensthabende System der Luftraumüberwachung, dass ein unbekanntes Luftfahrzeug bzw. ein ausländisches Militärluftfahrzeug ohne Überfluggenehmigung oder ein Luftfahrzeug ohne Funkkontakt zur zuständigen Flugsicherungsdienststelle in den österreichischen Luftraum eindringt, wird ein Alarmstart für einen "Priorität A"-Einsatz ausgelöst. Der unbekannte Eindringling wird identifiziert und das Eindringen in den österreichischen Luftraum dokumentiert. Gegebenenfalls werden Folgemaßnahmen wie das Begleiten oder Wegführen in einen bestimmten Raum angeordnet.

Im Jahr 2012 musste die Einsatzbereitschaft 31 Mal im Zuge eines "Priorität A"-Einsatzes alarmiert werden.

Unterstützungsleistungen

2012 erfolgten wie jedes Jahr Unterstützungsleistungen in der Bandbreite der Unterstützung vom österreichischen Schisport-Verband über die Ausbildung von Rettungshunden für gemeinsame Einsätze mit AFDRU (Austrian Forces Desaster Relief Units) bis hin zu Veranstaltungen von karitativen Vereinen. Besondere Aktivitäten fanden durch das Errichten von Behelfsbrücken sowie durch die Grenzvermessung statt.

Das Schwergewicht der Unterstützungsleistungen lag 2012 bei der Unterstützung der Jugendolympiade (Youth Olympic Games 2012) in Tirol.

Die Kräfte des ÖBH bewältigten im Bereich der Unterstützungsleistungen insgesamt 190 Aufträge mit rund 171 000 Arbeitsstunden. Bei der Unterstützung für Einsatzorganisationen sowie bei Übungen mit diesen, waren die Luftstreitkräfte zusätzlich rund 420 Flugstunden im Einsatz. Dabei wurden rund 3 000 Personen, rund 160 Tonnen an Lasten sowie rund 110 000 Liter Löschwasser transportiert. Zusätzlich führte man rund 520 Windeneinsätze durch.

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