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Resümee und Ausblick

Obwohl sich auf den ersten Blick wenig gegenüber den Einsätzen des Jahres 2006 geändert zu haben scheint, so sind während des Jahres 2007 wichtige Weichenstellungen in Richtung einer qualitativen und quantitativen Verbesserung der Einsatzleistungen erfolgt.

So wurden die Voraussetzungen für eine friktionsfreie Übernahme des Sektors Süd bei KFOR ab Mai 2008, den Einstieg in die operativen Reservekräfte für die Balkanmissionen und einen neuen Truppeneinsatz in Afrika geschaffen.

Das Kontingent bei EUFOR "ALTHEA" wurde im Rahmen der EUFOR-Transformation erheblich umstrukturiert.

Mit dem Einmelden eines ersten Battle Group-Beitrages für das Jahr 2011 wurde nach jahrelanger Verzögerung endlich eine konkrete Solidarleistung angezeigt und damit Österreich von der "Karte der Nicht-Teilnehmer" entfernt.

Darüber hinaus wurden die vielschichtigen Leistungen im Rahmen von hochrangigen Besuchen in Österreich und Assistenzen zur Katastrophenhilfe erbracht.

Der Übergang vom sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz zur Grenzraumüberwachung zum "Assistenzeinsatz nach Schengenerweiterung" erfolgte friktionsfrei.

Das Leistungspaket für den Beitrag zum Sicherheitskonzept für die Fußball-EM 2008 wurde fast finalisiert.

Dass nahezu alle Einsatzvarianten fast gleichzeitig abdeckbar sein müssen, zeigte sich Ende August/Anfang September 2007. Neben den laufenden Auslandseinsätzen und dem Assistenzeinsatz an der Ostgrenze waren der Einsatz zur Katastrophenhilfe in Griechenland, der Beitrag des ÖBH zum Papstbesuch und mehrere Assistenzeinsätze zur Katastrophenhilfe in Österreich zu bewältigen.

Das Jahr 2008 wird von folgenden einsatzrelevanten Vorhaben besonders geprägt sein:

  • Fortführung des sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatzes nach Schengenerweiterung, gegebenenfalls unter gradueller Reduktion ab Mitte des Jahres;
  • Signifikante Beitragsleistung zur Abwicklung der EM 2008 mittels Luftraumsicherung, sicherheitspolizeilicher Assistenz, Bereithalten von Kräften für mögliche Assistenzen zur Katastrophenhilfe, Bereitstellung von Sanitätseinrichtungen und -transport sowie Hilfskräften für die betroffenen Länder und Bereitstellung von Infrastruktur für die Exekutive;
  • Beiträge zum "Eventschutz" bei sonstigen Veranstaltungen, wie z. B. dem Treffen mehrerer Staatspräsidenten im Frühjahr in Graz;
  • Erhalt und Erweiterung der Fähigkeit zum raschen und effizienten Einsatz im Rahmen der Katastrophenhilfe im Inland und gegebenenfalls im Ausland;
  • Führung des Sektors Süd bei KFOR ab Mai 2008 für die Dauer eines Jahres;
  • Vorbereitungen für eine mögliche Beendigung oder weitere Reduktion von AUCON EUFOR "ALTHEA";
  • Einsatz von AUCON EUFOR TCHAD/ RCA bis zu einem noch endgültig festzulegenden Zeitpunkt;
  • Bereithalten eines Kompanie-Äquivalents im Rahmen des durch Deutschland geführten Bataillons der operativen Reservekräfte;
  • Bereithalten nationaler Verstärkungskräfte für die beiden Balkanmissionen;
  • Fortführung von AUCON/UNDOF und den kleineren Auslandseinsätzen in grundsätzlich unveränderter Form;
  • Beitragsleistung im Rahmen der Möglichkeiten und Fähigkeiten zu möglichen Einsätzen im Zusammenhang mit SHIRBRIG (Stand By High Readiness Brigade) insbesondere unter dem Aspekt der österreichischen Vorsitzführung im Jahr 2008;
  • nach multinationaler Abstimmung und politischer Autorisierung Einmeldung eines signifikanten, aber überschaubaren Beitrages zu einer EU-Battle Group im Jahr 2012.

Für Herausforderungen und "Knochenarbeit" auf allen Ebenen ist also gesorgt. Aber der Aufgabenumfang sollte zu bewältigen sein, denn die professionelle Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Einsätzen ist und bleibt die Kernaufgabe von Streitkräften, auf die alle anderen Maßnahmen Rücksicht zu nehmen haben.


Autor: Brigadier MMag. Dr. Karl Schmidseder, Jahrgang 1964. Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie, Ausmusterung 1986, Generalstabsausbildung 1991 bis 1994. Von 1994 bis 1997 G3 und stellvertretender Chef des Stabes des Militärkommandos Wien, 1997 bis 2001 Referent und Referatsleiter in der Abteilung Militärpolitik im Bundesministerium für Landesverteidigung. Von Juni 2001 bis Ende 2002 Chef des Stabes und stellvertretender Kommandant des Kommandos für Internationale Einsätze; seit Ende 2002 Leiter der Abteilung Einsatzführung im Bundesministerium für Landesverteidigung. Studium der Politikwissenschaft und gewählte Fächer an der Universität Wien, Sponsion 1994, Promotion 2001. Auslandsausbildung am NATO Defence College von Mitte 2004 bis Anfang 2005. Mehrere Auslandseinsätze, zuletzt als Chef des Stabes der MNB SW/KFOR und Kontingentskommandant AUCON 13/KFOR von Ende 2005 bis Mitte 2006.

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