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global humanitarian forum geneva

Am internationalen UN-Tag der Armut wurde im Musée Ariana in Genf ein neues weltweit agierendes Forum aus der Taufe gehoben. Es handelt sich dabei um das "Global Humanitarian Forum Geneva" (GHF), eine unabhängige und unparteiische Stiftung nach Schweizer Recht. Erklärtes Ziel des Forums ist es, durch verschiedene Maßnahmen die Reaktionsfähigkeit der internationalen Gemeinschaft für humanitäre Herausforderungen zu verbessern und gemeinsame Lösungen zu finden sowie den politischen Willen in der ganzen Welt zu kanalisieren.

Auf Initiative des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wurde dieses Forum am 25. Juni 2007 gegründet und in der Startphase von der Schweiz mit 1,3 Millionen Franken unterstützt. Der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi A. Annan hatte sich bereit erklärt, als Präsident dieser Stiftung vorzustehen. Seit Juni stand Kofi Annan in Kontakt mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft, mit Internationalen Organisationen, NGO’s, den Militärs, Universitäten und sonstigen Forschungseinrichtungen, um Stiftungsräte für das Forum auszuwählen. Ziel war es, die wesentlichsten Stakeholder im humanitären Bereich mit deren Expertisen und Netzwerken ins Gremium zu berufen, um in weiterer Folge effektiv tätig werden zu können.

Derzeit besteht das Forum aus dem Stiftungsrat, der aus 21 Personen den Kern bildet und damit die strategische Ebene des neuen Forums darstellt.

Ziele des neuen "Humanitären Weltforums"

Das GHF sieht sich als ein Forum, welches der Förderung des Dialoges und der Vermittlung von Partnerschaften dient, um die Reaktionsfähigkeit der internationalen Gemeinschaft für bestehende und zukünftige humanitäre Herausforderungen zu stärken. Das "Humanitäre Weltforum" wird versuchen, die Akteure im humanitären Bereich zusammenzubringen, um gemeinsam Lösungen zu finden und den politischen Willen in diesen Belangen zu kanalisieren. Dieses hohe Ziel soll auf höchster Ebene unter Zugrundelegung ethischer Werte und Standards angestrebt. Der Schwerpunkt liegt dabei im humanitären Bereich bei der Hilfe der Ärmsten der Armen, wobei der Prävention des einzelnen Leidenden Vorrang gegenüber allen anderen Belangen zu geben ist. Relevante Themen sollen nicht nur öffentlich diskutiert, sondern auch von den Stiftungsräten mit allen Stakeholdern weiter entwickelt und weltweit in die strategischen Handlungsfelder einbezogen werden.

Die Stiftungsräte

Sieht man sich die Liste der Stiftungsräte an, erkennt man im Großen die Widerspiegelung aller relevanten Teile der Welt, aber auch die Vertretung von nationalen und internationalen Organisationen, von NGO’s, der Wirtschaft als wesentlichen Geldgeber, Vertreter verschiedener ethnischer Gruppen und auch des Militärs. Durch diese Zusammensetzung sollen die bestehenden Barrieren zwischen den Akteuren im humanitären, wirtschaftlichen, militärischen und Entwicklungsbereich abgebaut werden.

Aufgrund seiner militärischen Erfahrungen, seiner Expertisen bei internationalen Einsätzen in der Folge von Großkatastrophen und seiner Erfahrung im internationalen Katastrophenmanagement, wurde Brigadier Dr. Alois Hirschmugl als einer der Stiftungsräte von Kofi Annan ins Gremium berufen.

Members of the Foundation Board of the Global Humanitarian Forum as of 17 10 2007

Kofi A. Annan/Ghana (President, former Secretary General of the United Nations, Nobel Prize 2001).

Catherine Bertini/USA (Professor Syracuse University/NY, former Executive Director/WFP).

Lakhdar Brahimi/Algeria (Former Foreign Minister/Algeria, SRSG, SG Special envoy to Afghanistan, USG, …).

Michel Camdessus/France (Honorary Governor/Bank of France; former Managing Director/International Monetary Fund - IMF).

Mary Chinery-Hesse/Ghana (Chief Advisor to the President of the Republic of Ghana,Vice-Chairperson /Nat. Development Planning Commission of GHANA).

Jan Egeland/Norway (Special Advisor/UN SG Ban Ki-moon; former, USG Humanitarian Affairs and Emergency Relief Coordinator, Director NUPI).

Jacques Forster/Switzerland (Vice-President International Committee of the Red Cross, Professor IUED, …).

Blaise Godet/Switzerland (Ambassador; Chief-Switzerland‚ Permanent Mission to UN, Vice-Precident UN Human Rights Council).

Princess Haya/Jordania (Daughter of the late King Hussein bin Talal of Jordan, UN Messenger of Peace, Goodwill Ambassador of WFP, …).

Dean Hirsch/USA (President and CEO World Vision International, extensively work in disaster and post-conflict areas, …).

Alois A. Hirschmugl/Austria ( Brigadier General with the Austrian Armed Forces, International Criminal Court, UNDAC, EU Emergency expert ...).

Hans Küng/Switzerland (Professor, Swiss theologian, President of the Global Ethic Foundation, …).

Ricardo Lagos/Chile (former President of Chile, UN special envoy to recommend a global response to climate change, …).

Rajendra Pachauri/India (Chairman of the Intergovernmental Panael on Climate Change, DirGen/Energy and Resources Inst./New Dehli, Nobel Prize 2007.

Ivan Pictet/Switzerland (Senior partner at Pictet&Cie, President of "Fondation Genéve Place Financière, …).

Mary Robinson/Ireland (former first female president of Ireland, former UN High Commissioner for Human Rights, President of Realizing Rights, Chair of the Council of Women World Leaders, …).

Amartya Sen/India (Professor of Economics and Pilosophy/Harvard, Nobel Prize for economics 1998, …).

Barbara Stocking/UK (Director of Oxfarm (GB), former WHO, former Director King´s Fund Center for Health Services Development, …).

Marianne Vardinoyannis/Greece (President "Child and Family Foundation", UNESCO-Goodwill Ambassador, President of the Friend´s. Association for Children with Cancer "ELPIDA", …).

James Wolfensohn/Australia (former president of the World Bank Group, Wolfensohn Center for Development at the Brookings Institute, …).

Muhammad Yunus/Bangladesh (Founder of Grameen Bank; Nobel Prize 2006, …).

Erstes Thema: Klimawandel

Das erste Kernthema ist der Klimawandel, wobei es vor allem um die Reduktion der Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Ärmsten ging. Es ist erwiesen, dass durch den Klimawandel die Frequenz und Anzahl der extremen Wettererscheinungen, wie Stürme, Hitzewellen, die Versandung von Gebieten, der Anstieg des Meeresspiegels nehmen, und man zukünftig vermehrt mit "Umweltflüchtlingen", aber auch mit Auseinandersetzungen um Wasserressourcen zu rechnen haben wird. An Aktivitäten sind neben den möglichen Treffen der Stiftungsräte ein High-Level-Jahrestreffen, thematische Workshops, ein informeller Gedankenaustausch, spezielle Forschungsprojekte und Publikationen sowie ein Internetportal geplant.

Das erste High-Level Meeting wird voraussichtlich vom 16. bis 18. Juni 2008 stattfinden, zu dem die wesentlichen Entscheidungsträger der verschiedensten Regionen, Sektoren und Disziplinen der Welt eingeladen werden, um sich auf globaler Ebene gemeinsam mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen. Bis dahin wird sich das GHF vor allem mit den Auswirkungen des Klimawandels auf ausgesuchte Regionen in Afrika und mit den Möglichkeiten der Prävention und Hilfeleistung befassen.

Neben dem Themenschwerpunkt Klimawandel werden auch Themen wie die Wechselwirkung zwischen Menschenrechten und dem internationalen humanitären Recht sowie die Lücken im humanitären Aufschwung und in der zivil-militärischen Kooperationen behandelt.

Der Bereich der zivil-militärischen Zusammenarbeit ist dem Präsidenten ebenfalls ein wesentliches Anliegen, denn aus der Erfahrung der letzten Jahre steigt durch die Klimaveränderung nicht nur die Zunahme der Katastrophen, sondern auch die Zunahme des Einsatzes von den Militärpersonen und den Mitteln des Militärs für humanitäre Hilfeleistungen. Hier kann sich Österreich als ein im internationalen Katastropheneinsatz versiertes Helferland positiv einbringen.

Bei der Eröffnungsfeier sagte Kofi A. Annan unter anderem: "It is hard enough to realize that we humans have the power to melt ice caps, to make the oceans rise and to change the winds and the rains. It is even harder to face the truth that we have the power to destroy the lives of millions, not by acts of war, but through innocent actions: turning on the lights; heating or cooling our homes; cooking our food; commuting to work." Die Republik Österreich war bei der Eröffnungsfeier durch Gesandte der Ständigen Vertretung beim Büro der Vereinten Nationen und den Spezialorganisationen in Genf sowie durch Vertreter des Bundesministeriums für Landesverteidigung zugegen. In den Ansprachen wurde auf die Bedeutung dieses Weltforums hingewiesen, und die Gesandten zeigten sich erfreut, dass auch ein Österreicher in dieses engste Gremium des Humanitären Weltforums berufen wurde.

-red-

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