AMADEUS 2002
Die österreichischen Luftstreitkräfte

Als Ziel dieser Übung wird vor allem ein möglichst hoher Grad an Interoperabilität der zum Einsatz kommenden Führungs- und Waffensysteme, die reibungslose Zusammenarbeit multinationaler Stäbe und der Erfahrungsaustausch der beteiligten Luftwaffen angestrebt.
Dem
Bundesheer bietet sich zudem die Gelegenheit, seine Leistungsfähigkeit
in einem internationalen Umfeld zu beweisen.
Die Fliegerdivision, quasi der Gastgeber von AMADEUS 2002,
stellt naturgemäß das stärkste Kontingent
an "Mensch und Maschine".
So wird der größte Teil der Übungsleitung,
des dazugehörigen Stabes und des nach internationalen
Regeln gebildeten, die Kräfte für die Überwachung
der Flugverbotszone führenden "Combined Joint
Forces Air Component Command" aus Angehörigen
des Kommandos der Fliegerdivision und der Luftabteilung
im Bundesministerium für Landes-verteidigung gebildet.
Ein wesentlicher, wenngleich meist im Schatten stehender
Bereich ist die Versorgung, Unterbringung, Sicherung und
logistische Unterstützung der ausländischen Übungsteilnehmer.
Diese, im militärischen Sprachgebrauch als "Host
Nation Support" bezeichnete Aufgabe wird hauptsächlich
von den Bodenteilen der Fliegerregimenter 2 und 3 und den
zuständigen Militärkommanden in den beteiligten
Bundesländern übernommen.
Die Hauptakteure der Übung sind aber
Die Fliegertruppe
Die wichtigste Rolle spielt aus österreichischer Sicht klarerweise das Überwachungsgeschwader mit den Saab 35OE Draken. Die von den beiden Staffeln des Überwachungsgeschwaders in der Übung eingesetzten 8 Draken haben die primäre Aufgabe, zusammen mit F/A-18 der Schweizer Luftwaffe und Mirage 2000C der Armée de l´Air die laut Übungsannahme durchzuführende Überwachung und Sicherung einer Flugverbotszone (No Fly Zone) sicherzustellen. Daneben werden einige der S-35OE auch für offensive Aufgaben, z.B. als Eskorte für Angriffsoperationen des fiktiven Gegners eingesetzt. Zusätzlich kommen noch Saab 105OE der 3. Staffel des Fliegerregimentes 3 zum Einsatz. Die 6 Saab 105 dienen ebenso wie die Tornado-Jagdbomber der italienischen Luftwaffe, die von der Luftwaffenbasis Ghedi aus operieren und von den gemeinsam mit den "offensiven" Draken zusammenwirkenden F/A-18 unterstützt werden, der Darstellung von Angriffsflugzeugen, die in die Flugverbotszone einzudringen versuchen. Weiters sind Transportflugzeuge der Type Pilatus PC-6 sowie Transport- und Verbindungshubschrauber der österreichischen Fliegerelemente bereitgestellt und Vorkehrungen für den Such- und Rettungsdienst (SAR) getroffen.
Die Fliegerabwehrtruppe
Während bei "AMADEUS 1999" nur Luftfahrzeuge und die Elemente der elektronischen Luftraumüberwachung eingesetzt wurden, sind bei der diesjährigen Übung erstmals auch Teile der Fliegerabwehr eingebunden. Das Szenario geht davon aus, dass auch die Bodeninfrastruktur des multinationalen Verbandes, der die Flugverbotszone überwacht, des Schutzes vor Luftangriffen bedarf.Dazu werden französische und österreichische Fliegerabwehrwaffensysteme in einer sogenannten "Base Defence Zone" gemeinsam eingesetzt. Die von einer taktischen Einsatzzentrale des Fliegerabwehrregimentes 1 geführten Fliegerabwehreinheiten der 2 Nationen können dabei das Zusammenwirken von Rohr-und Lenkwaffensystemen verschiedener Herkunft und Länder erproben und so wertvolle Erfahrung bezüglich der Interoperabilität eines solchen FlA-Verbundes sammeln.
Das Fliegerabwehrregiment 1 setzt dabei Feuereinheiten mit dem österreichischen Standardrohrwaffensystem Zwillingsfliegerabwehrkanonen 85 mit Feuerleitgerät 79 sowie 2 cm Fliegerab-wehrkanonen für den engsten Nahbereich ein. Dazu kommt eine Batterie mit den leichten Fliegerabwehrlenkwaffen "Mistral" und den Zielzuweisungsradargeräten "Flamingo".
Während die Luftstreitkräfte einen Mix aus Rohr- und Lenkwaffen verwenden, nützt die französische Luftwaffe die in Frankreich für den Objektschutz üblichen Systeme "Crotale NG" und "Aspic-Mistral".