Kampfmittelbeseitiger beim Bundesheer - Sie leben für ihren Beruf
Er hat Nerven wie Drahtseile - Das kann man ohne weiteres vom 37-jährigen Vizeleutnant Ulrich Sattler behaupten. Der drahtige Kampfmittelbeseitiger vom Panzerstabsbataillon 4 in Linz kann auf eine lange und erfolgreiche Karriere als EOD-Spezialist zurückblicken.
"Explosive Ordnance Disposal", so die internationale Bezeichnung der Kampfmittel-Beseitigung, ist eine Tätigkeit, die besonnene und hochqualifizierte Soldaten erfordert. Schon die Ausbildung dieser Spezialisten kann sich auf Grund ihrer Dauer und der hohen Qualität sehen lassen: Vorbedingung ist ein Munitionsgrundkurs in der Dauer von 7 Monaten. Danach finden Spezialkurse mit einer Gesamtdauer von 22 Wochen an der Heeresversorgungsschule in Wien statt.
Für internationale Einsätze, wie z.B. im Kosovo, werden die eingeteilten EOD-Teams noch zusätzlich einer eingehenden Zusatzausbildung unterzogen, um sie auf die regionalen Besonderheiten im Einsatzgebiet vorzubereiten. Sicherheit und Professionalität werden bei der Ausbildung ganz groß geschrieben. So kam bei Auslandseinsätzen bis dato noch kein österreichischer Kampfmittelbeseitiger zu Schaden.
"Es ist zwar alles gefährlich, aber Angst zu haben ist fehl am Platz bei diesem Beruf", so Vizeleutnant Ulrich Sattler. Und der einsatzerfahrene Unteroffizier weiß, wovon er spricht. 1995 erfolgte sein erster UN-Einsatz, damals noch als Kampfmittelräumer auf den Golan-Höhen. In den Jahren 2002 und 2003 folgten weitere Einsätze als Mitglied des EOD-Teams im Kosovo. 2004 wurde Sattler zum stellvertretenden Kommandanten des EOD-Teams im Österreichcamp "Casablanca" im Kosovo bestellt.
Gerät und Ausrüstung könnten einem Science-Fiction-Film entnommen sein. Ein 20.000-Euro-Schutzanzug, für dessen Überziehen ein geschulter Kamerad benötigt wird, Metalldetektoren, Röntgengeräte, aber auch "Theodor", der Fernlenkroboter, gehören zum täglichen Werkzeug eines Kampfmittelbeseitigers.
Ulrich Sattler lebt für seinen Beruf. Der nächste Auslandseinsatz für KFOR 13 ist bereits geplant. Wann er denn gefährlichen Job an den Nagel hängen will, weiß der Spezialist noch nicht. In seiner kargen Freizeit zieht es den sympathischen Vizeleutnant in die Stille der Berge, wo er sich von seiner fordernden Tätigkeit erholen kann. Sattler lebt mit seiner Lebensgefährtin in Linz.