Die deutsche Gebirgsjägerbrigade 23 stellt sich vor
An der Großübung "Peace Summit 2006" des Österreichischen Bundesheers unter Führung der 6. Jägerbrigade nimmt als gleichberechtigter Partner mit insgesamt 1.400 Soldaten auch die Gebirgsjägerbrigade 23 aus Bad Reichenhall teil. Dieser hochspezialisierte Großverband des deutschen Heeres ist auf Grund seiner Fähigkeiten der denkbar beste Partner für diese Übung.
Neue Einsatzszenarios
So werden Einsätze zunehmend in unwegsamem Gelände oder in Ballungsräumen wie Städten stattfinden und von den Truppen nicht nur den Kampf fordern. Die Soldaten werden sich häufig gleichzeitig mit mehreren Aufträgen beschäftigen, die von der Pressearbeit über humanitäre Hilfe bis hin zur Überwachung von Konfliktparteien reichen kann. Beide Brigaden sind hierfür besonders befähigt und ergänzen sich hervorragend. Weil die Einsätze im Ausland unter Beteiligung mehrerer Nationen stattfinden, ist die reibungslose Zusammenarbeit von höchster Wichtigkeit.
Die Truppenteile und ihre Fähigkeiten
Die Gebirgsjägerbrigade 23 verfügt über einen Brigadestab mit allen für die Bewältigung eines Einsatzes benötigten Abteilungen. Ihre Truppenteile sind über den bayerischen Alpenraum verteilt. Im Einzelnen führen drei Gebirgsjägerbataillone (231 aus Bad Reichenhall, 232 aus Bischofswiesen und 233 aus Mittenwald) den Kampf im schwierigen Gelände und bei extremen Witterungsverhältnissen mit dem Schwerpunkt im Winter.
Alle Bataillone besitzen neben gebirgsfähigen Infanteriekräften auch zehn 120-mm-Mörser auf gepanzerten Mannschaftstransportwagen sowie je fünf 20-mm-Kanonen bzw. TOW-Panzerabwehrraketen auf dem Waffenträger Wiesel als schwere Waffen. Zur Abwehr gepanzerter Kräfte stehen zusätzlich auch Milan-Lenkwaffen zur Verfügung. Mit dieser Bewaffnung sind die Gebirgsjäger in der Lage, jedem auftretenden Gegner wirksam entgegen zu treten. Die Gebirgsjäger überwinden selbst schwierigstes Gelände bei praktisch jeder Witterung mit Hilfe der von den Hochzügen gelegten Klettersteigen.
Gebirgspioniere
Um ihre Aufträge erfüllen zu können, werden die Gebirgsjägerbataillone maßgeblich von anderen Truppenteilen der Brigade unterstützt. Das Gebirgspionierbataillon 8 aus Brannenburg ist der Wegbereiter im gebirgigen Gelände und macht Einsätze oft überhaupt erst möglich. Hier liegt auch ein Schwerpunkt der Übung "Peace Summit".
Der Kampf um die Information hat in Zeiten moderner Kommunikationstechnik einen hohen Stellenwert. Hier ist das Fernmeldebataillon 210 für den Bereich der Brigade verantwortlich.
Logistik
Versorgung ist eine der wichtigsten Aufgaben im Einsatz unter erschwerten Bedingungen, oft ohne die Möglichkeit zur Abstützung auf feste Einrichtungen. Hier ist der spezialisierte Verband das Gebirgslogistikbataillons 8 aus Füssen. Die Logistiker versorgen die Truppe wo immer sie auch sein mag, im Gebirge häufig mit Unterstützung des Einsatz- und Ausbildungszentrums für das Tragtierwesen (EAZ) aus Bad Reichenhall.
Wenn nichts mehr hilft steht als letztes Mittel der Eskalation das Gebirgspanzerartilleriebataillon 225 aus Füssen bereit, seine 24 Panzerhaubitzen M-109 A3G sprechen zu lassen. Die Füssener Artilleristen können mit einer Reichweite von ca. 25 km sowohl Brisanzmunition als auch Nebelgeschosse oder Beleuchtungskörper verschießen.