Internationale Inspektion hoch zwei
Einen zusätzlichen internationalen Charakter erfuhr die in einem Szenario für Peace Support Operations (PSO) angesiedelte Verbandsübung "Peace Summit 2006" durch den gleichzeitigen Besuch des in Österreich akkreditierten Militärattaché-Korps und die Inspektion einer internationalen OSZE-Delegation.
Militärattachés aus aller Herren Länder
Die 20 Mann starke Attachégruppe ließ es sich nicht nehmen, trotz hochwasserbedingter Stornierung des Lufttransports - alle sechs "Black Hawk"-Hubschrauber waren zur Dammverstärkung kurzfristig nach Niederösterreich abgezogen worden - die Strapazen einer sechsstündigen Busreise von Wien ins Tiroler Unterland auf sich zu nehmen.
An ihrem ersten Besuchstag erhielten die Offiziere zuerst eine Lageeinweisung im durch die zwei Brigaden gemeinsam betriebenen Operations Center in Absam. Danach fuhren sie weiter nach Jenbach.
Dort konnten sie sich auf dem Industriegelände einer großen Firma von der reibungslosen Zusammenarbeit zwischen der übenden ABC-Truppe und der örtlichen Feuerwehr bei der Bewältigung eines Einsatzes überzeugen. Übungsannahme war hierbei ein Terroranschlag, durch den geringe Mengen radioaktiver Stoffe freigesetzt wurden, wodurch die militärisch-zivile Kooperation der Einsatzkräfte gefordert war.
Tags darauf ging es mit Hägglund-Überschneefahrzeugen ins Hochlager des Truppenübungsplatzes Wattener Lizum. Die nicht gebirgsgewohnten Attaches hatten mit eisigem Wind und Schnee zu kämpfen, während die Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 nach einer Begrüßung durch ihren stellvertretenden Brigadekommandeur, Oberst Neumann, einen 12-cm-Mörserzug und eine Gebirgsjägerkompanie in Aktion präsentierten.
Groß war die Erleichterung, als Oberst Knoll, der Kommandant des Übungsplatzes - auf 2.000 m Seehöhe der "höchste" Kommandant Österreichs - zu einer abschließenden Labung ins Offizierskasino lud. Sichtlich beeindruckt trat die bunt gemischte Gruppe den Rückweg nach Wien an.
OSZE-Delegation auf Inspektion
Auf der Grundlage des Wiener Dokuments von 1999, das den 55 Teilnehmerstaaten der OSZE Inspektionsrechte einräumt, stattete eine offizielle Delegation dieser kooperativen Sicherheitsorganisation der Übung einen Besuch ab. Innerhalb des festgelegten 24-Stunden-Zeitraumes der Inspektion, geleitet durch den Schweizer Oberstleutnant Chaudhuri, wurden die Inspektoren in die Lage eingewiesen bevor sie mit zwei Agusta-Bell 212 Hubschraubern den gesamten Übungsraum in insgesamt zweieinhalb Stunden Flugzeit erkundeten.
Dabei konnten sie sich ein Bild über die Leistungsfähigkeit der übenden Truppe verschaffen - sei es beim Überqueren des Torjoches auf 2.600 m, beim Stellungs- und Seilbahnbau oder beim Brückenschlag über die reißende Ziller.
Im Anschluss an die offizielle Überprüfung gab es als Kulturprogramm eine Führung durch das Kaiserjägermuseum auf dem Berg Isel. Alle drei teilnehmenden Nationen - die Schweiz, Slowenien und Deutschland - zeigten sich durchaus beeindruckt von der Moral und Leistungsfähigkeit der übenden Soldaten.