"Capricorn 2015": Hauptphase der Übung läuft an
Seit Montagabend hatten die übenden Soldaten verschiedene Szenarien abzuarbeiten. Dabei war die Nacht von Montag auf Dienstag für die Teilnehmer eine sehr kurze: Immer wieder musste nach feindlichen Patrouillen Ausschau gehalten werden, die versuchten, die Verteidigungsstellungen aufzuklären. Untertags fanden Anschläge mit selbst gebauten Sprengsätzen, so genannten IEDs ("improvised explosive devices"), statt.
Herausforderung für Soldaten
Die Verteidiger vom Jägerbataillon 24 aus Lienz und St. Johann in Tirol mussten sich gegen feindliches Steilfeuer ebenso behaupten, wie gegen gezielte Angriffe durch Scharfschützentrupps. Immer wieder kam es bei Konfrontationen zwischen den Konfliktparteien zu Feuergefechten. Um auch entlegenere Widerstandsnester gut versorgen zu können, stellten die Soldaten des Pionierbataillons 2 aus Salzburg eine Seilbahnanlage über eine Länge von 1.100 Metern auf. Die Angreifer in diesem Szenario werden von Soldaten der Kaderpräsenzeinheiten des Jägerbataillons 26 aus Spittal an der Drau dargestellt.
Auch das Wetter stellt eine Herausforderung für alle beteiligten Soldaten dar. Neben kurzen Sonnenfenstern gab es vor allem dichten Nebel und immer wieder starke Regenfälle im hochalpinen Übungsgebiet, die den zeitlichen Ablauf der "Capricorn 2015" immer wieder beeinflussten.
Teilnehmerstimmen im Zeichen des Steinbocks
Teilnehmer der Übung sind Grundwehrdiener, Berufssoldaten, Milizsoldaten und Mitglieder der Kaderpräsenzeinheiten. "Die Zusammenarbeit funktioniert ausgezeichnet", so Zugsführer Kofler, Milizsoldat beim Jägerbataillon 24. Für einige Übungsteilnehmer ist die aktuelle Übungswoche schon die Dritte im Einsatzraum. So meint Rekrut Hofer, dass "die Aufgaben fordernd und durch den Schlafentzug schwierig zu bewältigen sind". Oberleutnant Strobel, der Kommandant der 2. Jägerkompanie des Jägerbataillons 24, bezeichnet die Leistungen seiner Soldaten im Angesicht des immer wieder wechselnden Wetters und der gestellten Aufgaben als "äußerst gut".
Dienstaufsicht
Der stellvertretende Kommandant der Streitkräfte, Generalmajor Dieter Heidecker, absolvierte bei den übenden Soldaten eine Dienstaufsicht. Gemeinsam mit dem Brigadekommandanten, Brigadier Peter Grünwald, machte er sich vor Ort ein Bild des Geschehens. Dabei war Heidecker von den gezeigten Leistungen der Berufssoldaten und ihrer Milizkameraden sichtlich beeindruckt.