"COOPSEC17": Gemeinsam für Europas Sicherheit
Die Bilder des Jahres 2015 sind noch in guter Erinnerung: Flüchtlinge aus Krisengebieten überquerten ungehindert die Außengrenzen der Europäischen Union. Grenzbebehörden erreichten mit den Menschenmassen ihre Leistungsgrenzen; Erfahrungswerte mit Flüchtlingsbewegungen dieses Ausmaßes gab es noch keine, auch eine vorbereitete Zusammenarbeit zwischen Polizei und Militär fehlte.
Grenzkontrollmanagement
Aus den Erfahrungen der Assistenzeinsätze in Spielfeld und Nickelsdorf haben sich Abläufe entwickelt, die nun bei der "COOPSEC17" unter dem Oberbegriff "Grenzkontrollmanagement" geübt werden. Ziel ist des Trainings ist es, Flüchtlinge kontrolliert zu erfassen und humanitär zu versorgen. Militärstreife und Pioniere unterstützen sie dabei. Rund 800 Darsteller erzeugen eine realistische Atmosphäre. "Der Einsatz von Darstellern macht viele Übungsszenarien möglich, die auch im Assistenzeinsatz an der Staatsgrenze auftreten können", erzählt ein Gruppenkommandant des Jägerbataillons 25. Er spricht aus eigener Erfahrung - 2015 war er zu Beginn der Flüchtlingskrise in Spielfeld im Einsatz. Seitdem habe sich beim Know-How viel verbessert, sagt er.
Multinationale Eingreiftruppe
Was in Österreich geschaffen wurde, ist nur der erste Schritt. "Die Schlepper agieren international, unsere Antwort muss daher auch international sein", sagte Verteidigungsminister Doskozil, und gab damit das Übungsziel vor. Eine multinationale Eingreiftruppe aus Soldaten der Jägerbataillone 19, 25 und 33 trainieren mit ungarischen Kräften den gemeinsamen Einsatz an einer fiktiven EU-Außengrenze. Pioniere bauten dafür am Truppenübungsplatz Allentsteig eine Grenzübertrittsstelle mit rund 700 Laufmetern Zaun auf. In 22 Containern und zehn Zelten werden Flüchtlinge registriert, bekommen Essen und Trinken und werden medizinisch versorgt.
Verteidigungskooperation
Hintergrund dieser Zusammenarbeit ist die "Central European Defense Cooperation" - CEDC. 2012 schlossen sich Österreich, Tschechien, die Slowakei, Slowenien, Kroatien und Ungarn zu dieser Mitteleuropäischen Verteidigungskooperation zusammen.
Am Ende der Übung soll das Grenzkontrollmanagement weiter verbessert werden. Die gewonnenen Erfahrungen sollen auch zeigen, ob der gemeinsame Einsatz der CEDC-Staaten an einer EU-Außengrenze eine mögliche Lösung zur Kontrolle von Flüchtlingsbewegungen darstellt.