"COOPSEC17": Verteidigungsminister an der fiktiven Grenze
Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil präsentierte heute im Beisein seiner Amtskollegen Minister Martin Stropnický aus Tschechien und Minister István Simicskó aus Ungarn die Ergebnisse des Ausbildungsvorhabens "COOPSEC17". Beim Arbeitstreffen der Verteidigungsminister der CEDC-Staaten im August in Wien hatte man vereinbart, im Rahmen dieser Übung die Grundlagen für einen möglichen militärischen Beitrag im Rahmen einer zivil-militärischen Zusammenarbeit zur regionalen Krisenvorbereitung und -reaktion zu erarbeiten.
Großes Interesse bei internationalen Beobachtern und Medien
Sechs Verteidigungsattachés, 13 internationale Beobachter und zahlreiche Medienvertreter aus dem In- und Ausland, unter anderem auch aus Deutschland, waren zum Besuchertag nach Allentsteig angereist. Bevor man zu den Stationen ins Gelände fuhr, wurde in der Sporthalle des Übungsplatzes eine Pressekonferenz abgehalten.
"Eine Migrationskrise kann man nicht national bewältigen, sondern nur durch internationale Kooperation. Wir demonstrieren heute, dass wir gemeinsam in der Lage sind die EU-Außengrenze zu schützen. Weil die EU immer noch keine zivil-militärische Außengrenzschutzmission etabliert hat, müssen wir regional kooperieren, um im Fall des Falles vorbereitet zu sein", so Doskozil. Der Verteidigungsminister nutzte auch die Gelegenheit und sprach allen Übungsteilnehmern seinen Dank aus.
Grenzkontrollmanagement an fiktiver EU-Außengrenze
Bei der Vorführung im Gelände wurde die Überwachung abseits eines Grenzüberganges demonstriert. Soldaten des Bundesheeres hatten mit den Übungsteilnehmern aus Ungarn eine Faltstraße verlegt und einen Grenzzaun errichtet. Es wurde auch der Einsatz technischer Hilfsmittel vorgeführt. Das Drohnensystem "Tracker" und das Bodenüberwachungsradar des Bundesheeres unterstützen die Soldaten und verringern die erforderliche Mannstärke.
Am Truppenübungsplatz wurde die ganze Woche bei einem aufgebauten "Border Crossing Point" der Einsatz der Soldaten bei Grenzkontrollen trainiert. Auch dort erfolgte eine Vorführung. Vor den Ministern und der versammelten Presse wurde das Vorgehen beim Andrang einer großen Menschenmenge demonstriert. Diese werden zu ihrer eigenen Sicherheit in kleine Gruppen aufgeteilt und anschließend von der Militärstreife kontrolliert.
"Stabilisieren, kontrollieren und humanitäre Hilfe leisten"
So lautet der Auftrag an die Soldaten. Es werden daher bei solchen Einsätzen auch Großzelte für die Sanitäts- und Verpflegsversorgung mit Personal bereitgestellt. Zu beachten ist, dass die Soldaten als Assistenzkräfte angefordert werden. Sie unterstützen die zivile Behörde oder Organisation, welche den Einsatz gesamtverantwortlich führt.