Scharfschießen: Die Infanteristen greifen an
Die Gemeinsame Gefechts- und Schießausbildung ist für die Militärakademie-Fähnriche des 1. Jahrganges ein Teil ihrer allgemeinen Zugskommandanten-Ausbildung. Bei fünf aufeinander folgenden Zugsgefechtsschießen hatten sie die Gelegenheit, praktische Führungserfahrung zu sammeln.
Infanteriekompanie
Für die Übung wurde aus den Fähnrichen des 1. Jahrganges und den Infanteristen der Kaderanwärterausbildung 2 eine Infanteriekompanie formiert. Diese Kompanie bestand aus drei Zügen zu je rund 30 Soldaten. Die Fähnriche waren dabei als Zugs- und Gruppenkommandanten eingeteilt. Bewaffnet waren die Soldaten neben dem Sturmgewehr 77 auch mit Maschinengewehren und Panzerabwehrrohren. Unterstützt wurde die Kompanie durch zwei bewaffnete Hubschrauber vom Typ OH-58 "Kiowa" sowie einer Aufklärungsdrohne "Tracker".
Schießen bei Tag und Nacht
Die Kompanie bekam den Auftrag, mit ihren Fahrzeugen die Ortschaft Oberplöttbach zu erreichen. Um 9:15 Uhr haben die Soldaten ihr Lager am Truppenübungsplatz verlassen, aber schon bald wurden sie von feindlichen Kräften bekämpft. Das feindliche Feuer wurde realitätsnah mittels Pyrotechnik dargestellt. Sofort gingen die Soldaten zum Angriff über und nahmen eine Geländekante in Besitz, um das weitere Vorgehen ihrer Kompanie zu ermöglichen.
Feuerunterstützung erfolgte in allen Phasen durch die beiden bewaffneten Hubschrauber. Die Aufgabe der als Kommandanten eingeteilten Soldaten war es, das Feuer und das gleichzeitige Vorgehen der Truppe zu koordinieren.
Drohne
Mit Hilfe einer Aufklärungsdrohne wurde erkannt, dass die feindlichen Kräfte im Begriff waren, sich Richtung Osten abzusetzen. Es erfolgten deshalb zwei weitere Angriffe. Der Einbruch der Dunkelheit hatte zur Folge, dass es auch zu einem Nachtschießen kam.
Wertvolle Erfahrung
Für den als Kommandant des zweiten Zuges eingeteilten Fähnrich Raphael V. war das Zugsgefechtsschießen eine wertvolle Erfahrung: "Es war für mich das erste Mal, dass ich einen Zug im scharfen Schuss führen konnte. Durch die scharfe Munition ist es schon etwas Besonderes. Man trägt als Kommandant noch mehr Verantwortung als sonst. Es hat aber Spaß gemacht und war eine sehr wertvolle Erfahrung. Ich freue mich schon darauf im nächsten Jahr in meiner Waffengattung - den Panzergrenadieren - diese Erfahrungen nutzen zu können und einen Zug im scharfen Schuss zu führen."