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Die "Main Operating Base": Eine kleine, unabhängige Stadt

25. November 2019 - 

Drehscheibe für die Versorgung von Soldaten im Einsatz ist die sogenannte "Main Operating Base". In ihr wird geplant, gegessen und geschlafen – hier leben die Soldaten. Neben einem Logistikbataillon ist Österreich bei der EU-Battlegroup 2020/2 auch für diese Basis verantwortlich: Knapp 100 Pioniere des Bundesheeres bauen in drei Wochen ein komplettes Feldlager auf. Während der Übung EURAD19 wohnen darin knapp 400 Soldaten, manche davon vier Wochen lang.

Unabhängig

Während der EURAD19 ist das Feldlager am Gelände des Fliegerhorsts Brumowski in Langenlebarn aufgebaut. Im Ernstfall kann es überall stehen. "Geht die EU-Battlegroup in den Einsatz, haben wir neben Unterkünften, Gefechtsständen, Aggregaten, Sanitäranlagen, Küchenzelt und Wasseraufbereitung auch eine Kläranlage und eine Müllverbrennungsanlage mit. Damit sind wir völlig autark", erzählt Hauptmann Lechner. Er ist mit seinen 100 Pionieren der Feldlagerbetriebskompanie für das Lager verantwortlich.

Die mobile Kleinstadt ist in 120 Container verpackt. Ist sie einmal aufgebaut, ist die Arbeit nicht vorbei – dann fallen Reparaturen an, wie sie jeder kennt. Kaputte Lampen tauschen, die Heizung reparieren, eine undichte Wasserleitung abdichten. Das alles erledigt der Camp-eigene Störungsdienst. Zehn Soldaten sind ständig über eine Hotline erreichbar. 24 Stunden, sieben Tage die Woche.

Wasser ist Leben

Wasser ist ein wertvolles Gut – für Soldaten, die beispielsweise in Mali im Einsatz sind, wahrscheinlich das wertvollste. In Gegenden, in denen sauberes Wasser Mangelware ist, sind die Soldaten des Wasseraufbereitungszuges gefragt. 16 Männer und Frauen kümmern sich darum, dass frisches, sauberes Wasser aus der Leitung kommt.

"Für die EU-Battlegroup haben wir die Vorgabe, pro Tag bis zu 250.000 Liter sauberes Wasser herzustellen. Bei der EURAD19 liegt der Bedarf bei etwa 50.000 Litern", erklärt Stabswachtmeister Lerchbacher. Dazu wird das schmutzige Rohwasser in mehreren Durchgängen gefiltert, Keime werden mittels Ultaviolettstrahlung abgetötet. Der erste saubere Tropfen Wasser kommt in 10 bis 12 Stunden aus der Leitung, bis zum Vollbetrieb dauert es etwa acht Tage. Kontrolle ist in diesem Bereich besonders wichtig, deshalb arbeiten speziell ausgebildete Soldaten in einem kleinen Labor rund um die Uhr: Sie testen Wasserproben auf Keime oder sonstige unerwünschte Inhaltsstoffe.

1.000 Knödel für hungrige Soldaten

900 Semmeln, 100 Kilo Obst, 50 Liter Milch. Dies sind nur ein paar Beispiele dafür, was im Feldlager pro Tag konsumiert wird. Für das Küchenpersonal bedeutet das: voller Einsatz. Ihr Arbeitstag beginnt um 4:00 Uhr früh, da wird das Frühstück hergerichtet. Das ist auch für Soldaten die wichtigste Mahlzeit des Tages, denn dieser kann lang und fordernd werden.

Zu Mittag gibt es im Feldlager nur "Kaltverpflegung", denn der Großteil der Camp-Bewohner ist zu dieser Zeit schon lange unterwegs. Für die Feldküche geht die Arbeit weiter – sie kocht bereits das Abendessen. Wenn die Truppe dann wieder ins Lager zurückkommt und der Schweinsbraten aus den Kochbehältern duftet, haben die Köche dafür 100 Kilo Fleisch zubereitet und 1.000 Knödel geformt.

Die unabhängige Zeltstadt. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die unabhängige Zeltstadt.

Im Camp läuft ein 24-Stunden-Betrieb. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Im Camp läuft ein 24-Stunden-Betrieb.

Die Soldaten leben in Großraumzelten. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Soldaten leben in Großraumzelten.

Im Gefechtsstand wird die Route eines Konvois überwacht. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Im Gefechtsstand wird die Route eines Konvois überwacht.

Diese Faltstraße wurde für die Zeltstadt verlegt. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Diese Faltstraße wurde für die Zeltstadt verlegt.

Täglich wird die Qualität des Trinkwassers geprüft. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Täglich wird die Qualität des Trinkwassers geprüft.

Feldköche bei der Arbeit. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Feldköche bei der Arbeit.

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