50 Jahre Umfassende Landesverteidigung – Gemeinsam für die Sicherheit
Wien, 08. Juli 2025 - Am 8. Juli jährt sich die Aufnahme der Umfassenden Landesverteidigung in die österreichische Bundesverfassung. An diesem Tag wurde sie im Bundesgesetzblatt Nr. 368 aus dem Jahr 1975 verankert. 50 Jahre später ist die Umfassende Landesverteidigung – insbesondere nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und vor dem Hintergrund geopolitischer Veränderungen – wieder verstärkt ins Zentrum der Öffentlichkeit gerückt. Gerade in einer Welt, die zunehmend unsicherer geworden ist, ist es umso wichtiger, dass sich das Österreichische Bundesheer auf mögliche Bedrohungen vorbereitet. Gleichzeitig setzt sich das Bundesministerium für Landesverteidigung dafür ein, auch die Geistige Landesverteidigung wieder stärker in den Fokus zu rücken.
Tanner: "Landesverteidigung geht uns alle an!"
"Das eine ist, das Verteidigungsbudget zu steigern, das andere, was hier dringend notwendig ist, ist die Verteidigungsfähigkeit Österreichs in allen Bereichen zu heben und zu stärken. Landesverteidigung geht uns alle an, das ist nicht nur eine militärische Aufgabe, sondern eine gesellschaftliche, die jeden und jede Einzelne betrifft. In diesem Zusammenhang spielt insbesondere der Wehrwille unserer Bevölkerung eine zentrale Rolle. Es braucht einen gesamtgesellschaftlichen Kraftakt, um die Verteidigung unseres Landes sicherzustellen – militärisch, zivil, wirtschaftlich, politisch und geistig. Jeder und jede ist und kann ein Verteidiger unseres Landes sein. Daher ist es wichtig, immer wieder zu erklären, warum es wichtig ist, unser schönes Land zu schützen – und den Sinn dahinter zu verdeutlichen."
Geistige Landesverteidigung in Lehrpläne aufgenommen
Im Jahr 2023 wurden daher die Themen "Umfassende Landesverteidigung" und "Österreichisches Bundesheer" als verbindliche Inhalte im Unterrichtsfach Politische Bildung und Geschichte an Mittelschulen und AHS-Unterstufen aufgenommen. Schülerinnen und Schüler setzen sich somit aktiv mit diesen Themen auseinander. In den Oberstufen bieten darüber hinaus verschiedene Unterrichtsgegenstände sowie der Grundsatzerlass zur Politischen Bildung Anlässe, die Themen "Umfassende Landesverteidigung" und "Sicherheitspolitik" zu behandeln. Sowohl an Pflichtschulen als auch an Höheren Schulen werden außerdem Informationsoffiziere des Österreichischen Bundesheeres eingeladen, um Schülerinnen und Schüler mit der Thematik vertraut zu machen.
Aktuell verfügt das Verteidigungsministerium über rund 650 ausgebildete und bestellte Informationsoffiziere. Weitere 200 sind derzeit in Ausbildung, über 500 weitere haben Interesse an der Ausbildung bekundet.
"Besonders stolz sind wir auf mittlerweile über 100 bestellte externe Informationsoffiziere, darunter viele Lehrerinnen und Lehrer, die sich diesem Thema mit großem Engagement widmen. Mit Maßnahmen dieser Art können wir das Verständnis junger Menschen für die Landesverteidigung stärken, den Wehrwillen wieder aufs Tapet bringen und die Bereitschaft zur Verteidigung der demokratischen Freiheit fördern. Dazu gehört auch, bei Schülerinnen und Schülern ein Demokratieverständnis, demokratische Werthaltungen sowie die Achtung der Grundrechte anzuregen", so Tanner weiter.
In den letzten beiden Jahren waren Informationsoffiziere insgesamt über 3.800-mal im Einsatz, davon rund 2.500-mal im Bildungsbereich.
Umfassende Landesverteidigung
Die Umfassende Landesverteidigung ist die Summe aller militärischen und zivilen Maßnahmen, um aktuellen und künftigen Herausforderungen für die Sicherheit Österreichs gemeinsam begegnen zu können. Sie umfasst die militärische, wirtschaftliche, zivile und geistige Landesverteidigung.