Neues Buch zur Geschichte des Bundesheeres
Wien, 20. Oktober 2008 - Der Generalstab des Österreichischen Bundesheeres und das Heeresgeschichtliche Museum präsentierten am Montag an Landesverteidigungsakademie den 14. Band der Reihe "Schriften zur Geschichte des Bundesheeres".
Der Oberstenparagraph
Das Buch mit dem Titel "Der Oberstenparagraph. Der Umgang mit Obersten und Generalen des Bundesheeres" beleuchtet das Verbot der Aufnahme von Obersten und höherrangigen Offizieren der Deutschen Wehrmacht in das Österreichische Bundesheer der Zweiten Republik. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Umgang mit Offizieren der ehemaligen Wehrmacht im Bundesheer und der Auslegung des Staatsvertrages im Heer steht mit dieser Arbeit auf einer ersten Stufe.
Typisch österreichisches Ergebnis
Der Autor, Hauptmann Peter Barthou, versucht in seiner Arbeit die Staatsvertragsklausel des sogenannten "Oberstenparagraphen" anhand der geübten Aufnahmepraxis von 1955 und 1956 zu analysieren. "Das Ergebnis ist ein typisch österreichisches", so Barthou, der in seinem Buch auch so manch "hausgemachte Hürde" beim Aufbau des neuen Bundesheeres beschreibt.
Couragierte Personen als Vorbilder
Mitherausgeber Generalleutnant Christian Segur-Cabanac betonte in seiner Grußrede, dass Umgang und Tradition in der Deutschen Wehrmacht "keine Tradition für das Bundesheer bilden können. Sehr wohl jedoch können einzelne couragierte Personen, dessen Taten beispielgebend für unser Bundesheer sind, zur Traditionsbildung herangezogen werden".
Beitrag zur jüngeren Geschichte des Bundesheeres
Der Laudator und Professor für Neuere Geschichte an der Universität Wien, Dr. Lothar Höbelt, beschrieb das vorgestellte Buch als Beitrag zur Aufarbeitung der jüngeren Geschichte des Bundesheeres und "als gutes Beispiel, dass man die Geschichte und ihre handelnden Personen nicht immer nur in schwarz und weiß einteilen kann, sondern die Wahrheit nicht immer auf den ersten Blick zu finden ist".
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V.l.: Lothar Höbelt, Christian Ortner, Hauptmann Peter Barthou, Generalleutnant Christian Segur-Cabanac, General i.R. Erich Eder und General Raimund Schittenhelm.