Bundesheer will Truppe in Bosnien um 200 Soldaten aufstocken
Luxemburg, 26. April 2010 - Österreich wird ab Juli dieses Jahres seine Truppe in Bosnien verdoppeln. Das gab Verteidigungsminister Norbert Darabos heute am Rande des EU-Verteidigungsministertreffens in Luxemburg bekannt. "Österreich trägt eine besondere Verantwortung für Sicherheit und Stabilität am westlichen Balkan. Diese Region liegt ganz klar im Fokus unserer Außen- und Sicherheitspolitik", so Darabos.
Infanterie und Aufklärer
Der Minister, der sich seit Monaten auf EU-Ebene gegen einseitige Truppenabzüge aus Bosnien ausspricht, will Österreichs Truppenanteil um etwa 200 Soldatinnen und Soldaten aufstocken. Es handelt sich dabei um eine Infanteriekompanie und einen Aufklärungszug. Derzeit stellt Österreich 190 Soldaten.
Hohe Vertreterin dankt Österreich
"Österreich sorgt mit der Aufstockung dafür, dass die EU-Truppe in Bosnien handlungsfähig bleibt und die Europäische Union ihr Gesicht wahrt", so Darabos weiter. Durch die Truppenaufstockung bleibt das exekutive Mandat der von Generalmajor Bair geführten EUFOR/ALTHEA-Mission bis November 2010 abdeckbar. Die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton, hat Österreich im Vorfeld der Ratstagung bei einem informellen Arbeitsabendessen am Sonntag ausdrücklich für die große Unterstützung gedankt.
Warnung vor überhasteten Rückzügen
Im Hinblick auf die im Herbst stattfindenden Wahlen in Bosnien warnt Verteidigungsminister Norbert Darabos seine europäischen Amtskollegen seit Monaten vor überhasteten Rückzügen aus der Westbalkanregion. Nach seiner Ansicht sollte die EU-Friedensmission mit heuer 2.000 Soldaten mindestens bis zu den Wahlen in Bosnien im Oktober 2010 in ihrem derzeitigen Umfang bestehen bleiben.