Festveranstaltung: 15 Jahre Friedenseinsätze auf dem Westbalkan
Wien, 22. April 2010 - Am Donnerstag veranstaltete die Landesverteidigungsakademie im Rahmen des Jubiläumsjahres "50 Jahre Auslandseinsätze" eine Festveranstaltung zu "15 Jahre Friedenseinsätze auf dem Westbalkan - Österreichs Beitrag und Nutzen".
Internationale Kooperation
Über hundert internationale und nationale Vertreter aus Politik, Diplomatie, Wirtschaft und dem Militär versammelten sich in der Sala Terrena der Landesverteidigungsakademie. Nach der Begrüßung durch General Raimund Schittenhelm leitete Henri Bigo, der Exekutivdirektor des "PfP Consortium of Defense Academies and Security Studies Institutes" den feierlichen Abend ein. Er unterstrich die Bedeutung der wissenschaftlichen Forschungstätigkeit des Bundesheeres zum Konfliktmanagement in Südosteuropa und dankte für das große Engagement Österreichs in Rahmen der Partnerschaft für den Frieden.
Fundierte wissenschaftliche Grundlagen
Die sicherheitspolitische Forschungstätigkeit zum Westbalkan an der Landesverteidigungsakademie findet seit zehn Jahren im PfP-Consortium eine internationale Einbettung und Basis. Predrag Jurekovic vom Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement bot anschließend einen Streifzug durch Herausforderungen und Fortschritte der letzen 15 Jahre Friedensentwicklung in Südosteuropa.
Podiumsdiskussion
Der Hauptteil des Abends wurde durch ein hochrangig besetztes Rednerquartett unter der Moderation von Brigadier Walter Feichtinger bestritten. Auf diplomatischer Ebene zeigte Botschafter Franz Kuglitsch, der stellvertretende Politische Direktor im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, den Entwicklungsprozess verschiedener Länder des Westbalkans auf.
Der Beitrag und Nutzen der österreichischen Wirtschaft zur Stabilisierung und zum Wideraufbau der Region wurde durch Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich, gewürdigt. Generalmajor Bernhard Bair, EUFOR-Kommandant in Bosnien-Herzegowina, unterstich die Bedeutung der nachhaltigen militärischen Präsenz des Bundesheeres im Einsatzgebiet.
Zukunft der österreichischen Friedenseinsätze
Nach einem kurzen Resümee stellte der Leiter der Direktion für Sicherheitspolitik, Generalmajor Johann Pucher, zentrale Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der internationalen Einsätze des Bundesheeres vor. Trotz budgetärer Einschränkungen ließ er bei seiner sicherheitspolitischen Analyse keinen Zweifel an der Notwendigkeit des weiteren Engagements Österreichs am Westbalkan.
Weiterführende Information
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Die Diskussionsrunde vereinigte die Sicht der Diplomatie (Botschafter Kuglitsch), der Wirtschaft (Vizepräsident Schenz) und des Militärs (Generalmajor Bair). Am Mikrofon: Brigadier Feichtinger.