Bundesheer vermindert Anzahl der Waffensysteme
Wien, 13. Dezember 2010 - Die politische und militärische Führung hat entschieden, das schwere Gerät im Österreichischen Bundesheer zu reduzieren. Konkret werden über 500 Panzer verschiedener Art verkauft oder verschrottet.
Weiterhin robustes Gerät im Einsatz
"Wir werden für Auslandseinsätze weiterhin robustes Gerät zum Schutz unserer Soldatinnen und Soldaten zur Verfügung haben sowie im Falle einer langfristigen Änderung der Sicherheitslage die Fähigkeit im Panzerbereich erhalten müssen - die Sicherheitslage und die Aufgabenstellung des Bundesheeres erlauben jedoch, den Umfang der Panzerflotte drastisch zu reduzieren", erklärt Verteidigungsminister Norbert Darabos.
Panzer, Panzerabwehr und Fliegerabwehr
Verkauft oder verschrottet werden zur Gänze die Jagdpanzer "Kürassier" und die Schützenpanzer "Saurer" aber auch 48 Stück des Kampfpanzers "Leopard" 2A4 und 100 Panzerhaubitzen M-109. Darüber hinaus trennt sich das Bundesheer auch teilweise von Panzerabwehrsystemen (Panzerabwehrlenkwaffen 2000), Granatwerfern (8- und 12-Zentimeter-Granatwerfer) und Teilen der Fliegerabwehr (2- und 3,5-Zentimeter-Fliegerabwehrkanonen sowie Fliegerabwehrlenkwaffen "Mistral" werden reduziert). Betroffen sind insgesamt bis zu 1.000 dieser Waffensysteme. Die konkrete Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgt in den kommenden Wochen und Monaten, wobei kein Verband des Bundesheeres aufgelöst wird.
Geänderte Sicherheitslage
Bedrohungsanalysen zeigen, dass ein Panzerkrieg äußerst unwahrscheinlich geworden ist. Eine autonome herkömmliche Territorialverteidigung ist auf Grund der geänderten Sicherheitslage nicht mehr notwendig. "Wir können daher beim schwerem Gerät stark zurückfahren - denn teilweise handelt es sich dabei noch um Relikte aus dem Kalten Krieg, die entweder gar nicht mehr oder nicht mehr in der derzeitigen Anzahl für die heutigen und zukünftigen Aufgaben benötigt werden", machte Darabos deutlich.
Konzentration auf aktuelle und zukünftige Aufgaben
"Das Bundesheer wird sich somit auf die aktuellen Herausforderungen und zukünftigen Aufgabenstellungen im In- und Ausland konzentrieren können", so der Minister. Dazu beabsichtigt das Bundesheer die mittel- und langfristige Ausrichtung seines Geräts auf leichtes, geschütztes, hochbewegliches und möglichst lufttransportfähiges Gerät. Beispiele dafür sind die Allschutztransportfahrzeuge "Dingo" in verschiedenen Ausführungen, die neuen wege- und geländegängigen LKW, die geschützten und herkömmlichen Hakenladesysteme, der lufttransportfähige Sanitätscontainer, das Update der AB 212-Hubschrauberflotte und die neuen geschützten Mehrzweckfahrzeuge IVECO LMV.