Europäische Sicherheitspolitik: Österreich stellt zweite Auflage des EU-Handbuchs vor
Brüssel, 05. Dezember 2012 - Am Mittwoch wurde die zweite Auflage des "Handbook on CSDP" in Brüssel vorgestellt. Das Handbuch zur Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union wurde von Österreich unter der Schirmherrschaft des Europäischen Sicherheits- und Verteidigungskolleg erstellt.
Das Buch versucht auf etwa 200 Seiten, die wesentlichen Inhalte zu den Themen Geschichte, Strukturen, Entscheidungsfindungsprozesse und Fähigkeitenentwicklung zu beschreiben. Gleichzeitig werden aktuelle Themenbereiche wie Genderfragen, Sicherheitssektor-Reform oder Menschenrechte diskutiert.
Diese Anstrengungen wurden von Catherine Ashton, der Hohen Vertreterin für die Außen und Sicherheitspolitik der Europäischen Union, in ihrem Vorwort honoriert: "Das Handbook on CSDP spiegelt den umfassenden Ansatz der EU wider und hilft, die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik weiterzuentwickeln." Verteidigungsminister Norbert Darabos unterstrich die besondere Bedeutung einer gemeinsamen europäischen Sicherheitskultur.
Beiträge von bekannten EU-Politikern und Experten
Österreich ist es gelungen, für das Handbuch namhafte Autoren aus der akademischen Welt und den EU-Institutionen zu gewinnen. Unter anderem analysiert Helga Schmid, die stellvertretende Leiterin des Europäischen Auswärtigen Dienstes, das außenpolitische Handeln der EU. Und Walter Stevens, der Leiter der Krisenmanagement-Direktion, verfasste einen Beitrag zum umfassenden Ansatz. Sven Biscop, Gustav Lindstrom und Daniel Keohane komplettieren den neu aufgelegten Sammelband aus akademischer Sicht.
Zweite Auflage schnell vergriffen
Die von Österreich zur Verfügung gestellte Auflage von 1.000 Stück wird vermutlich noch vor Weihnachten vergriffen sein. Zielgruppen sind unter anderem Beamte der EU-Mitgliedstaaten und EU-Institutionen, vor allem aber die Studenten des Europäischen Sicherheits- und Verteidigungskollegs. An einem Nachdruck wird bereits gearbeitet.
Österreichische Initiative gefragt
Der Erfolg des Handbuchs zeigt, dass österreichische Initiativen in Brüssel sehr gefragt sind. Eine Übersetzung ins Französische, die zweite offizielle Sprache in der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik, ist geplant. Generalmajor Wolfgang Wosolsobe, der österreichische Militärvertreter und Leiter der Militärvertretung Brüssel, präsentierte das Handbuch im Rahmen einer Sitzung des EU-Militärkomitees. Die Verteilung in anderen EU-Gremien wie dem Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee erfolgt in den nächsten Tagen.
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Die Hohe Vertreterin Catherine Ashton: "Das Handbuch hilft, die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik weiterzuentwickeln."