Buchpräsentation "Die Vier Alliierten 1945 bis 1955"
Wien, 18. März 2015 - Heute präsentierte Brigadier i.R. Rolf M. Urrisk-Obertynski im Haus der Industrie seine neue Publikation "Die Vier Alliierten 1945 – 1955". Im Hinblick auf das Gedenkjahr 1945 ist dieses Druckwerk der Zeit der Alliiertenbesatzung in Wien gewidmet. Das vorgestellte Buch ist bereits der 6. Band aus der Dokumentationsreihe "Wien – 2000 Jahre Garnisonsstadt".
Der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Christoph Neumayer, freute sich neben dem Leiter der Sektion III im Verteidigungsministerim, Generalleutnant Norbert Gehart und dem Adjutanten des Bundespräsidenten, Generalmajor Gregor Keller auch Volksanwalt Brigadier Peter Fichtenbauer begrüßen zu können. Seitens der Diplomatie waren die Botschafterin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland, die Botschafter aus Frankreich, der Russischen Föderation und Deutschland sowie die Verteidigungsattaches verschiedener Länder, voran der USA, vertreten. Als besonderer Gast konnte Karl Habsburg-Lothringen gewonnen werden.
Wie haben die alliierten Soldaten Wien erlebt? Wie war ihr Dienst, wie verbrachten sie ihre Freizeit? Wie haben sie sich unter einander verständigt? Wie war ihr Zusammenleben mit der Wiener Bevölkerung? Basierend auf diesen Fragen begleitete der Autor seine Gäste auf eine literarische Reise durch sein Werk. Bildreich dargestellt, spannend erzählt und mit heiteren Anekdoten verfeinert, gestaltete Urrisk-Obertynski seine Präsentation. Abschließend gab der Autor einen Überblick über großartige Hilfsprojekte der Alliierten. Diese beinhalteten den Wiederaufbau der zerstörten Brücken durch Pioniere, die zahlreichen Lebensmittellieferungen an die Bevölkerung und nicht zu vergessen, die Kinder- und Jugendbetreuung. "Ohne diese Hilfsprojekte hätte sich die Bevölkerung sicherlich nicht so schnell von den Schrecken des Krieges erholt", so Urrisk-Obertynski. Die Besatzungszeit dauerte zehn Jahre, eine lange Zeit die für alle Entbehrungen mit sich brachten. Sie endete am 15. Mai 1955. Nachdem der damalige Außenminister Leopold Figl am Balkon des Belvederes "Österreich ist frei" verkündete, war die Freude nicht nur bei der Bevölkerung sondern auch bei den Besatzungssoldaten groß.
Militärkommandant Brigadier Kurt Wagner ließ in seiner Festrede die Besatzungszeit nochmals Revue passieren und lobte die beispielhafte Detailarbeit in diesem Werk. Neben diversen Publikationen dienten dem Herausgeber als Basismaterial für seine Recherchen circa 15.000 Daten aus Wiener Tageszeitungen, 1.300 Aktenstücke der Magistratsabteilung 8, dem Wiener Stadt- und Landesarchiv und rund 100 Interviews mit Zeitzeugen. Tatkräftig unterstützt wurde der Publizist von den Co-Autoren Matthias Markl, Hubert Prigl, Paul Vaszarics sowie seinem Verleger Georg Weishaupt.
In den ersten beiden Bänden dieser Dokumentationsreihe wird die gesamte militärische Geschichte der Garnisonsstadt Wien von der XV. Römischen Legion bis zum jüngsten erst aufgestellten Kommando Militärstreife & Militärpolizei dargestellt. Band 3 beschäftigt sich mit der Thematik von Objekten militärischen Ursprungs ausschließlich im 1. Bezirk – Innere Stadt. In den zukünftig erscheinenden Bänden 4 & 5 werden solche Objekte in den restlichen Wiener Gemeindebezirken beschrieben . In dem gestern vorgestellten Band 6 gehen die Autoren der Organisation des Alliierten Rates, der Militärpolizei der vier Besatzungsmächte und dem Leben der Soldaten in der Garnisonsstadt Wien sowie deren Möglichkeiten der Freizeitgestaltung nach. Weitere Kapiteln befassen sich unter anderem mit der Hilfe der alliierten Soldaten für die notleidende Wiener Bevölkerung und dem Betrieb der militärischen Flug-und Landeplätze im Raum Wien.
Für die musikalische Umrahmung sorgte das Bläserensemble der Gardemusik mit dem britischen "Colonel Boogie Marsch", mit einem Stück aus der französischen Operette "Orpheus aus der Unterwelt", den "Stars and Stripes" aus den USA und der russischen Volksweise "Boris Rubaschkin - Katjuschka". Abgerundet wurde die musikalische Begleitung mit dem Stück "Wien bleibt Wien". Stimmig gestaltete sich auch die Wahl der Speisen. Mit traditionellen Eintopfgerichten der amerikanischen-, britischen-, französischen- und russischen Küche sowie einer "Alliierten-Torte" verwöhnten die Köche der Heereslogistikschule die anwesenden Gäste.
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Wien