Östliche Partnerschaft: Österreich gibt Ton in der EU an
Wien, 29. Februar 2016 - Österreich gibt weiterhin den Ton an, wenn es um spezifische EU-Ausbildung für die Staaten der Östlichen Partnerschaft der Europäischen Union geht. Diese Partnerschaft umfasst sechs Länder: Aserbaidschan, Armenien, Georgien, Moldawien, Ukraine und Weißrussland. Jedes Land hat einen spezifischen Charakter und Besonderheiten in den Beziehungen zur Europäischen Union. Gemeinsam haben aber alle sechs Länder, mehr über die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union zu lernen.
Maßgeschneidert für die Zielgruppe
Genau diesen Wunsch befriedigen die von Österreich im Rahmen des Europäischen Sicherheits- und Verteidigungskollegs angebotenen Kurse und Trainingsprogramme. "Die Kursangebote werden an die Bedürfnisse der Zielländer angepasst und maßgeschneidert angeboten", erklärt der für die Umsetzung im Verteidigungsministerium zuständige Abteilungsleiter für Militärpolitik, Brigadier Reinhard Trischak.
Ein Erfolg belegt mit Zahlen
Die Ergebnisse geben ihm Recht: Bislang wurden in 20 Ausbildungsvorhaben rund 1.000 Personen der Östlichen Partnerschaft trainiert, vorwiegend aus den Außen-, Verteidigungs- und Innenministerien. Die Finanzierung erfolgt via EU-Fonds, die über die "Europäische Nachbarschaftspolitik" abgerufen werden.
Geringe Mittel, hoher Nutzen
Die Ausbildung erfüllt neben dem Trainingseffekt noch weitere Funktionen. Zum einen können wichtige EU-Themen angesprochen und vorangetrieben werden. Zum anderen ist 'Ausbildung' ein eher unschuldiges Betätigungsfeld und kann somit als 'Türöffner' in Ländern mit politischen Empfindlichkeiten angeboten werden. Für Österreich bieten die Trainingsangebote im Rahmen des Europäischen Sicherheits- und Verteidigungskollegs die Möglichkeit, mit geringem Mitteleinsatz einen enormen Nutzen für das Ressort und für Österreich (Sichtbarkeit, politisches Renommee, Netzwerk) zu erzielen.
Nächster Halt: Minsk
Österreich wird von 21. bis 24. März zum ersten Mal in der EU-Geschichte ein GSVP-Ausbildungsvorhaben in Minsk durchführen. "Minsk wurde möglich, weil Österreich einen ausgezeichneten Ruf im EU-Ausbildungsbereich aufweist und die EU-Sanktionen gegen Weißrussland im Februar ausgelaufen sind", ergänzt Jochen Rehrl vom Kolleg. Alle Veranstaltungen im Rahmen der Östlichen Partnerschaft werden von den österreichischen Verteidigungsattachés in den Ländern mitbetreut.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Direktion für Sicherheitspolitik
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Bislang wurden rund 1.000 Personen der Östlichen Partnerschaft trainiert, vorwiegend aus den Außen-, Verteidigungs- und Innenministerien.