Die Militärmusik Tirol spielt den "Großen Österreichischen Zapfenstreich" am Vortag des Nationalfeiertages
Innsbruck, 25. Oktober 2017 - Mit einem militärischen Festakt und der musikalischen Aufführung des "Großen Österreichischen Zapfenstreichs" werden am Abend des 25. Oktobers alljährlich die offiziellen Feierlichkeiten zum österreichischen Nationalfeiertag in Tirol eröffnet. Hunderte Zuseher aus allen Teilen Tirols, erwiesen dem Festakt und seinem für Österreich bedeutsamen Hintergrund auch dieses Jahr ihre Aufmerksamkeit und Wertschätzung.
26. Oktober 1955
In seiner Ansprache erinnerte der Tiroler Militärkommandant, Generalmajor Herbert Bauer, daran, dass am 26. Oktober 1955 das Neutralitätsgesetz in Kraft getreten ist. Darin verpflichtet sich Österreich, seine Unabhängigkeit nach außen, die Unverletzlichkeit seines Gebietes und die Neutralität mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln aufrechtzuerhalten und - zu verteidigen. Das Frieden und Sicherheit keine Selbstverständlichkeit sind, zeigen uns täglich die Nachrichten in oft dramatischem Ausmaß.
Nach dem Tirols Landeshauptmann Günther Platter die Tiroler Bevölkerung herzlich willkommen hieß, begrüßte er die Ehrengäste sowie die Abordnungen der Traditionsvereine. In seiner Rede betonte der Landeshauptmann von Tirol: "In vielen ländlichen Regionen herrscht Sorge, dass man von der modernen Welt abgehängt wird. Deshalb setzt die Tiroler Landesregierung viele Schwerpunkte für gleichwertige Lebenschancen in allen Teilen Tirols."
Die Ehrenkompanie, kommandiert von Oberst Felix Resch, wurde durch die Kaderanwärter der Lehrkompanie des Jägerbataillons 6 gestellt. Zahlreiche Abordnungen der Traditionsverbände und der Tiroler Schützen, die Musikkapelle Birgitz und die Schützenkompanie Fieberbrunn, waren am Landhausplatz in Innsbruck angetreten.
Großer Österreichischer Zapfenstreich
Der Begriff "Zapfenstreich" stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und war das Zeichen für den Beginn der Nachtruhe in den Unterkünften der Landsknechte. Der Name lässt sich darauf zurückführen, dass zur Stunde der befohlenen Nachtruhe ein Strich über den Zapfen der Fässer gemacht wurde, um das Verbot des weiteren Verkaufs von Bier oder Wein kontrollieren zu können. Eine andere Erklärung ist, dass zum Zeichen des Dienstschlusses mit der Blankwaffe der Wachsoldaten auf den Zapfen der Fässer geschlagen bzw. "gestrichen" wurde.
Allmählich, im Laufe vieler Jahrzehnte, entstand immer mehr eine Zeremoniell, das sich zu einem militärmusikalischen Schauspiel - dem "Großen Zapfenstreich" - entwickelte. Dieser wird heute zu besonders feierlichen Anlässen aufgeführt.
Der "Große Österreichische Zapfenstreich" ist ein vielgliedriges musikalisches Werk und entstand 1769 in der Hochblüte der österreichischen Militärmusik. Die heutige Version wurde 1980 zum 25-jährigen Bestehen des Bundesheeres zusammengestellt und wird seitdem als "Großer Österreichischer Zapfenstreich" aufgeführt.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Tirol
Fotos zu diesem Artikel

Die Militärmusik Tirol unter der Leitung von Militärkapellmeister Oberst Hannes Apfolterer spielt den "Großen Österreichischen Zapfenstreich" in Innsbruck.

Korporal Daniel Kofler spielt mit seiner Trompete die verschiedenen Signale auf dem Balkon des Landhauses.