Ein würdiger Abschluss
Mit dem Hochamt im Salzburger Dom, gehalten vom Domdechant Prälat Dr. Johannes Neuhardt, ging ein äußerst erfolgreicher Auftakt der 50-Jahr-Feiern des Österreichischen Bundesheeres zu Ende.
Die Salzburgerinnen und Salzburger, aber auch Besucher aus den anderen Bundesländern und dem Ausland nutzten gemäß dem Motto "Schau HEER" die Möglichkeit, sich über die Leistungsfähigkeit unserer Soldaten ein Bild vor Ort zu machen. Insgesamt fanden über 70.000 Besucher zu den Events. Mit 20.000 Besuchern wurde erstmals in seiner jungen Geschichte das EM-Stadion zur Gänze gefüllt. Vor dem Stadion fanden sich mehr als 1.000 Leute bei der noch kurzfristig aufgestellten Video-Wall ein.
Am Samstag füllten 50.000 Besucher von 10 bis 16 Uhr die Salzburger Altstadt. Der Andrang auf allen Plätzen war derart groß, dass fast keine Bewegung mehr möglich war. Beim Abmarsch der Panzerfamilie vom Residenzplatz applaudierten tausende Zuseher. Ein kleine Demonstration wurde von der Polizei rasch und friedlich aufgelöst. Kommentar eines der Polizisten: "Wir mussten die Aktivisten vor der Bevölkerung schützen!" Wer nun glaubt, die Salzburger hätten damit genug Bundesheer gesehen, irrt. Auch bei der anschließenden Angelobung von 350 Rekruten war der Residenzplatz wieder gut gefüllt.
Schlusspunkt
Krönender Abschluss war der Gottesdienst im Salzburger Dom. Viele Kirchgeher mussten wegen Überfüllung des Kirchenhauses wieder abgewiesen werden. Das Hochamt wurde von Abordnungen des Salzburger Kameradschaftsbundes sowie der Salzburger Traditionsverbände feierlich umrahmt. Für die musikalische Gestaltung sorgte die Militärmusik Salzburg, die damit eine anstrengende, aber eine ihrer erfolgreichsten Wochen abschloss.
Beim Gottesdienst galt es Danke zu sagen. Danke für die erfolgreiche und unfallfreie Abwicklung der Großveranstaltungen. Aber es galt auch, auf eine erfolgreiche 50-jährige Geschichte des Österreichischen Bundesheeres zurückzublicken.
Predigt
Beeindrucken war dabei die Predigt von Dr. Hans Hofer. Hier einige Auszüge daraus:
"Es kann uns in unseren Gottesdiensten nicht gleichgültig sein, welche Ereignisse im Leben unseres Volkes von einschneidender Bedeutung sind. Zu ihnen gehört auch die 50-jährige Geschichte des Bundesheeres unseres aus den Trümmern in Freiheit wiedererstandenen Österreich. [...]Wer die Augen vor der Vergangenheit verschließt, wird blind für die Gegenwart. 'Wer die Vergangenheit nicht kennt, dem kann es die Zukunft kosten', sagt Reiner Kunze. [...] Überall, wo sich eine Naturmystik der Versöhnung aller mit allen oder eine berauschte und berauschende Weltverbrüderung in die Rede vom Frieden einmischen, erinnert die Schrift an unabdingbare Voraussetzungen für die Versöhnung, wie sie besonders im Leben Jesu verwirklicht worden sind: Einstehen für das Reich Gottes, Aufstand gegen das Unrecht, Solidarität mit den Schwächeren und Entrechteten, gewaltloser Widerstand, Hingabe des eigenen Lebens, Einsatzbereitschaft, Opfer. [...] Vieles davon wurde in dem 50-jährigen Einsatz des Österreichischen Bundesheeres im In- und Ausland gelebt und verwirklicht.
Der Soldat muss den Widerspruch aushalten, dass er sich rüstet, dass er einübt und zu tun bereit ist, was er zutiefst hofft und verlangt, nie tun zu müssen, weil er nichts entschiedener will, als dass der Friede ohne Gewaltanwendung bewahrt und Konflikte durch Verhandlungen gelöst werden können. Und der Wehrdienstverweigerer muss mit dem Widerspruch leben, dass es möglicherweise gerade jene Dienstleistungen sind, die er verweigert, die tatsächlich eine friedliche Konfliktregelung ermöglichen, für die er in Freiheit demonstriert."1 1 Zitiert aus Franz Böckle, Ethnische Probleme der Sicherheitspolitik in: Lebendiges Zeugnis 36 (1981), Heft 4,