Bundesheer begeht Weltfriedenstag
Anlässlich des 38. Weltfriedenstages feierte Militärbischof Christian Werner in Anwesenheit von Verteidigungsminister Günther Platter, höchster Offiziere und Beamter des Ressorts sowie der Soldaten der Garnison Wien, einen Festgottesdienst im Stephansdom.
In seiner Predigt stellte der Militärbischof einen Zusammenhang zwischen dem diesjährigen Weltfriedenstag und den Jubiläen zu 60 Jahre Republik, 50 Jahre Staatsvertrag und 50 Jahre Bundesheer her, indem er die Gebete in der Osternacht, die er in diesem Jahr mit den österreichischen UNO-Soldaten in der Ruinenstadt Kuneitra verbracht hatte, denen im Jahre 1945 und 1955 in Österreich gegenüberstellte. "Beim Friedensfest auf dem Schutthaufen des Hasses im Nahen Osten", so der Bischof wörtlich, erinnerte man sich auch der Gebete in den Trümmern des zerstörten Österreich vor 60 Jahren und der Gebete um die Freiheit vor 50 Jahren.
Jeder Christ soll Vorbild sein
Der Bischof forderte die Politiker auf, Macht und Gewalt unter die Stärke des Rechts zu stellen. "Gerechtes Recht alleine genügt aber nicht. Es kommt vielmehr auch darauf an, dass jeder Christ Vorbild bei der Umsetzung zu sein hat und so in die Gesellschaft hinein wirkt. Den Frieden mitzugestalten ist Aufgabe eines jeden Menschen guten Willens. Das gelingt aber nur, wenn der 'Kampf um das eigene Recht' dem 'Jeder trage des anderen Last' weicht. Dazu bedarf es großen Mutes, Zivilcourage und eines starken Glaubens", so der Militärbischof.
Langer und harter Kampf bis zum Frieden
Bischof Werner erinnerte abschließend an die Botschaft des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. zum Weltfriedenstag 2005, in der der Heilige Vater feststellte: "Der Friede ist das Ergebnis eines langen und harten Kampfes, der gewonnen wird, wenn das Böse durch das Gute besiegt wird".
Die musikalische Gestaltung erfolgte, dem besonderen Anlass entsprechend, durch den Chor Ars Musica sowie durch die Gardemusik. Dabei kam auch eine musikalische Neuschöpfung zur Aufführung: Das "Ecce sacerdos magnus" (liturgischer Gesang zum Einzug des Bischofs) wurde vom künstlerischen Leiter der musikalischen Aufführung, Thomas Dolezal, eigens für diesen Anlass komponiert.
Nach dem Festgottesdienst lud der Militärbischof zu einer Agape am Stephansplatz ein.