Abschlussreise des 19. Generalstabslehrganges
Von 3. bis 14. Juni absolvierte der Generalstabslehrgang seine strategische Abschlussreise nach Belgien und Frankreich. Das Ziel dieser Reise war es, die Institutionen der EU bzw. der NATO kennenzulernen und in Paris eine Einweisung in die französische Sicherheitspolitik und die französischen Streitkräfte zu erhalten.
Brüssel
Die erste Woche der Reise führte den Lehrgang nach Brüssel und war geprägt durch Einweisungen in verschiedenen Institutionen der EU und der NATO. Unter der Federführung der österreichischen Militärvertretung in Brüssel standen Vorträge zur Einweisung in die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU am Programm. Eineinhalb Tage verbrachte der Lehrgang in den beiden Hauptquartieren der NATO in Brüssel und Mons, wo einerseits die strategischen Entscheidungen getroffen werden, andererseits die laufenden Operationen der NATO geführt werden. Besonders beeindruckend für den Lehrgang war es, Vorträge durch hochrangige NATO-Vertreter in jenen Sitzungsräumlichkeiten zu erhalten, in denen die strategischen Entscheidungen getroffen werden.
Militärhistorische Betrachtung der Normandie
Das Wochenende zwischen dem Aufenthalt in Brüssel und der zweiten Woche in Paris verbrachte der Lehrgang in der Normandie, wo eine militärhistorische Betrachtung der alliierten Landungsoperation im Jahre 1944 durchgeführt wurde. Aufbauend auf der Operationsausbildung währen des Lehrganges konnten sich die Offiziere ein anschauliches Bild dieser Operation machen. Zahlreicher Monumente und heute noch erhaltene Befestigungsanlagen entlang des Landungsstreifens an der Küste bzw. im Hinterland wurden besichtigt.
École de Guerre in Paris
Die letzten Tage der Reise verbrachten die Offiziere in Paris, wo eine Einweisung in der höchsten Ausbildungseinrichtung der französischen Streitkräfte, der "École de Guerre" am Programm stand. Inhalt dieser Einweisung waren unter anderem die neue französischen Sicherheits- und Verteidigungsdoktrin, die laufenden Einsätze der französischen Streitkräfte und das Ausbildungssystem des französischen Generalstabsdienstes. "Aufgrund der ständigen Zusammenarbeit österreichischer Offiziere mit Streitkräften anderer Nationen war dies für den Lehrgang wichtig, um sich ein Bild über deren Organisation und Einsätze zu machen. Nach Besuchen bei den deutschen und britischen Streitkräften wird dadurch das Bild über internationale Zusammenarbeit für meine Offiziere abgerundet", so Lehrgangskommandant Oberst Wörgötter. Ein besonderer Höhepunkt des Besuches in Paris war für den Lehrgang auch der Empfang in der österreichischen Botschaft durch Botschafterin Ursula Plassnik.